Autuum, die jüngste der Season Sisters, ist inzwischen 23, aber immer noch sehr schüchtern. Am liebsten ist sie auf der Farm ihrer Eltern oder bei den Pferden der Fowlers. Als ein Gewitter herannaht und die Pferde nervös werden, schafft Autuum es die Tiere zu beruhigen. Damit lenkt sie die Aufmerksamkeit von Aidan Fowler auf sich, der nicht besonders gut mit den wertvollen Tieren umgehen kann. Die beiden kommen sich näher. Im Jahr 1851 in Cochem an der Mosel erlaubt sich der junge Caspar einen kleinen Scherz mit seinem Gönner und Freund Prinz Woldemar. Er stellt diesem eine junge Dame als Gräfin vor, die eigentlich die Tochter des Hundewärters des Fürsten ist. Wie bei bisher jedem Roman um die Season Sisters ist auch die Handlung des dritten Bandes zum Teil in der Vergangenheit angesiedelt und ein Teil in der Gegenwart. Autuum, die sich lange von ihren Eltern ausnutzen ließ, ohne das diese wirklich bemerkten, was sie ihrer Tochter antun. Nur über ihre eigene Vergangenheit haben die Eltern nie geredet. Und Autuum bekommt die Gelegenheit nach Deutschland zu fahren und zu erkunden, ob es einen Rest der Familie gibt. Vielleicht kann das, was sie herausfindet, ihr helfen, ihren eigenen Weg zu finden. Mit den Season Sisters findet man gute Unterhaltungslektüre, die zwei Handlungsstränge verknüpft. Bei Autuum versteht man nicht unbedingt, wieso sie sich so unterbuttern lässt. Schön ist aber zu lesen, wie sie sich aus dem Tief herausarbeitet und Initiative entwickelt. Im zweiten Teil der Handlung geht es auch um Verbindungen zwischen Gesellschaftsschichten, die es in der Zeit an sich nicht geben durfte. Doch was witzig beginnt und zu einer Art Screwball Comedy hätte werden.können, entwickelt sich zu einer echt miesen Geschichte, die noch nicht einmal das dumme Verhalten der Eltern erklärt. Und so kommt dieser Roman etwas durchwachsen an. Autuums Geschichte wirkt dabei wie eine Mutmach-Geschichte.