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Produktbild: Monstergott | Caroline Schmitt
Produktbild: Monstergott | Caroline Schmitt

Monstergott

Roman | »Oh Gott, ist das ein gutes Buch!« Benjamin von Stuckrad-Barre

(4 Bewertungen)15
190 Lesepunkte
eBook epub
18,99 €inkl. Mwst.
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Eigentlich haben Ben und Esther alles, was sie brauchen: eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus und wichtige Funktionen in ihrer Gemeinde - dem göttlich funkelnden Safespace, in dem der Pastor teure Sneaker trägt, seine Frau Highlights aus der Predigt auf Instagram teilt und Gott uns so sehr liebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, und so weiter.
Doch Ben hat ein Problem, das zwischen ihm und seinem göttlichen Vater steht. Niemand weiß davon, nicht mal seine Schwester Esther. Je verzweifelter er sich aus den Fängen der Sünde befreien will, desto mehr tyrannisiert sie sein Leben.
Esther hat ihr Leben lang gelernt, dass sich die Frau unterordnet. Das steht in der Bibel. Das ist Gottes Wille. Aber sie will endlich ernstgenommen werden als eigenständiger Mensch und als Musikerin. Als sie einen verlorengeglaubten, aber nie vergessenen Menschen von früher wiedertrifft, spürt sie einen Hunger nach der Welt da draußen, die gar nicht so verdorben wirkt.
Monstergott erzählt von zwei Geschwistern, für die es überlebenswichtig wird, ihren Glauben und seine Regeln infrage zu stellen - und damit alles, was sie kennen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
28. August 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
320
Dateigröße
2,63 MB
Autor/Autorin
Caroline Schmitt
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783843736725

Portrait

Caroline Schmitt

Caroline Schmitt, Jahrgang 1992, studierte Journalismus an der University of the Arts London. Sie lebt in Berlin und arbeitet als freie Journalistin für Deutschlandfunk Kultur und die Deutsche Welle. 2023 erschien ihr literarisches Debüt Liebewesen.

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Von _talia_ am 31.08.2025

Persönliche Befreiung

Warum der angebissene Apfel als Titelbild gewählt wurde, ist angesichts des Themas des Buches leicht nachvollziehbar. Wir begleiten Esther und Ben, zwei Geschwister, die seit ihrer Geburt in einer (konservativen) Freikirchen-Gemeinde leben. Zwar ziehen beide viel aus der Gemeinschaft und ihrem Glauben, jedoch merkt man als Leser schnell, dass sich die Geschwister Konflikten stellen müssen, denen sie lieber aus dem Weg gehen würden. Während Esther mit den patriarchalen zu kämpfen hat, zweifelt Ben aus ganz anderen Gründen an seiner Verbindung zu Gott. Man sagt stummer Schmerz sei der schlimmste, da er unentdeckt bleibt. Ich finde, dies beschreibt den Leidensweg der Geschwister sehr gut. Dabei ist das Buch keine Kritik an Gott oder der (christlichen) Religion. Vielmehr wendet sich das Buch gegen Machtstrukturen, die leider viel zu oft auf religiöse Ideologien gestützt werden. "Monstergott" bespricht die negativen Auswirkungen vom Versuch, einem Ideal gerecht zu wirken, das man einfach nicht erfüllen kann bereits im Titel. Auch der gütigste Gott wird furchteinflößend, wenn er jeden einzelnen Gedanken darauf kontrolliert, ob er frei von Sünde ist. Einen Stern Abzug gab es dafür, dass ich manche Rückblenden nicht direkt als solche einordnen konnte und manche Persönlichkeitsentwicklungen sehr sprunghaft und (für mich unrealistisch) schnell erfolgen. Trotzdem war das Buch ein einprägsames Leseerlebnis. Nicht nur aufgrund des lockeren und flüssigen Schreibstils von Caroline Schmitt. Alle Figuren, nicht nur Esther und Ben, wirken sehr lebendig. Ich hatte durchgehend das Gefühl, dass ich den meisten der Persönlichkeitstypen im realen Leben bereits begegnet bin. Das Buch zeichnet sich besonders durch seine zunächst subtile, dann sehr laute Kritik aus.
Von meerblick am 28.08.2025

Traumatische Begegnungen

Ben und Esther sind Geschwister, die sich gut verstehen, gegenseitig aufeinander achten und immer füreinander da sind. Sie teilen sich ein Zuhause und leben in Wohngemeinschaft. Seit frühester Jugend werden sie, durch ihr Elternhaus forciert, mit den strengen Regeln eines allmächtigen Gottes konfrontiert, sind aktiver Teil einer strikt auf die Worte der Bibel ausgerichteten Glaubensgemeinschaft. Jeden Schmerz, den sie erleiden, versuchen sie durch Worte aus der Heiligen Schrift zu erklären. Wegweisend dabei ist ein äußerlich attraktiv erscheinender und modisch gekleideter Pfarrer, der seine Gemeinde sektenähnlich führt und begleitet. Seine Predigten gleichen einem inszenierten musikbegleitendem Spektakel mit strengen Worten der Mahnung zur Abkehr jeglicher Verfehlungen im Alltag, die den religiösen Vorstellungen ihres Gottvaters widersprechen. Gesellschaftliche Freiheiten werden als abscheuliche Sünde gewertet. Dieser Konflikt zwischen dem Arbeitsalltag mit freiheitlich denkenden und handelnden Menschen und den mentalen Einschränkungen im privaten Lebensbereich führt zu traumatischen Belastungen und schreit nach Emanzipation. Caroline Schmitt setzt den Fokus in Monstergott auf religiös abhängige Menschen, die in ihrem Gedankengut und ihren Handlungen stark eingeschränkt werden und einen inneren, erbitterten Seelenkampf austragen. Ihre Sprache ist klar, mitunter eigenwillig mit schnell wechselnden Gedanken und szenischen Darstellungen, aber immer ehrlich und sogleich schonungslos ansprechend. Sie zeigt deutlich die Verletzlichkeit der menschlichen Persönlichkeit in ihrem Drang nach unabhängiger Entwicklung.
Caroline Schmitt: Monstergott bei hugendubel.de