Leichter Krimi mit Nordseeflair - unterhaltsam, aber mit unausgeschöpftem Potenzial.
Nordseedunkel ist mir im Laden durch Zufall in die Hände gefallen und hat mich mit seiner gesamten Aufmachung direkt angesprochen. Leider konnte mich der Inhalt nicht ganz so sehr überzeugen, wie ich es mir erhofft hatte.Der Einstieg in das Buch ist mir dabei erstmal recht leicht gefallen und der Schreibstil von Christian Kuhn war ebenfalls sehr angenehm und leicht zu lesen. Die Atmosphäre und der gelungene Nordseeflair vermitteln wirklich Urlaubsstimmung.Nur leider bin ich mit dem Buch und seinen Charakteren dann doch nicht richtig warm geworden. Besonders Kommissar Tobias Velten hatte für meinen Geschmack eine übermenschliche Menschenkenntnis; wer Täter sein kann und wer nicht. Für mich wirkte das doch sehr konstruiert und realitätsfern.Auch im Punkt Spannung hätte ich mir deutlich mehr erhofft. Zwar war das Buch unterhaltsam und für zwischendurch gut, aber der große Nervenkitzel fehlte einfach. Das Ende war für mich persönlich vorhersehbar. Meine Vermutungen haben sich bestätigt, was natürlich nicht zu einem großen Überraschungseffekt geführt hat. Mich persönlich hat dieser Punkt aber weniger gestört.Rückblickend denke ich, dass es sicherlich hilfreich gewesen wäre, den Vorgängerband erst zu lesen. Vielleicht hätte ich dann einen besseren Zugang zu den Charakteren gefunden und sie besser nachvollziehen können.Insgesamt konnte mich Nordseedunkel daher leider nicht ganz überzeugen, trotz dem angenehmem Schreibstil. Aus der eigentlichen Idee hätte man meiner Meinung nach noch mehr herausholen können. Dennoch hat es mich aber gut unterhalten. Für jeden der auf der Suche nach einem leichten Krimi mit norddeutscher Atmosphäre ist, lohnt sich der Blick in das Buch aber auf jeden Fall.