In diesem dritten Salzkammergut-Krimi von Dagmar Hager geht es heiß zu. Nicht nur, weil die Feiern rund um den Geburtstag von Kaiser Franz Joseph mitten in den hochsommerlichen August fallen, sondern weil auf der Rettenbach-Alm eine Almhütte in Flammen aufgeht. In den verkohlten Überresten findet man eine männliche Leiche, die sich als Regus Dorninger herausstellt sowie etwas von der Hütter entfernt, seine schwerverletzte Frau Charly. Dorninger hat sich als Immobilienhai jede Menge Feinde gemacht, weshalb Chefinspektor Ben Achleitner vom LKA Oberösterreich eine lange Liste von Verdächtigen hat. Unterstützt wird er dabei von der örtlichen Ärztin Marie Giesinger sowie von seinem Kollegen Peter Neumüller.
Der Fall wird ziemlich komplex, als wenig später Charly abermals attackiert wird und zwei mögliche Täter tot aufgefunden werden.
Die Rolle, die Charly Dorninger in diesem Kriminalfall spielt, wird von Kapitel zu Kapitel undurchsichtiger. Hat sie ihren Mann ermordet und die Überfälle auf sich selbst fingiert?
Meine Meinung:
Dieser dritte Krimi rund um Ben Achleitner und Marie Giesinger ist ziemlich komplex, was mir sehr gut gefällt. Die Handlung besticht durch zahlreiche unerwartete Wendungen und den unaufgeregten Erzählstil. Ein bisserl ermüdend ist einerseits das kalt-warme Gefühlschaos, in dem sich Marie und Ben befinden sowie die Frauen rund um die Ärztin, die häufig mit ihren Halbwahrheiten die Aufklärung behindern. Ich finde es interessant, dass hier zwei beruflich wirklich toughe Personen es nicht schaffen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Dabei hätten beide Zugang zu professionelle Hilfe.
Geschickt sind Land und Leute rund um Bad Ischl in den Krimi eingewoben. Als Leser darf man über Bemühungen des Tourismusbüros, den Geburtstag des Kaisers mit mehr oder weniger gut gelungenen Doppelgängern zu begehen, ein wenig schmunzeln. Die Konditorei Zauner und ihre süßen Köstlichkeiten dürfen auch nicht fehlen.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat, 5 Sterne.