Very British, very tricky und ebenso spannend wie unterhaltsam!
Inspector Frank Grasby, der nach einem bedauerlichen Fehler in das malerische, verschlafene Elderby versetzt wird, staunt nicht schlecht, als er schon an seinem ersten Tag mit einer Leiche konfrontiert wird. Anstatt wie erwartet Diebstähle aufzuklären, gerät er stattdessen unerwartet in einen Strudel rasanter und lebensgefährlicher Abenteuer. Denzil Meyricks Krimi spielt in England 1952, der Krieg ist vorüber, man orientiert sich langsam neu. Das malerisch verschneite Cover ist charmant und vermittelt weihnachtliche Atmosphäre. Nur für Frank Grasby kommt so gar keine Stimmung auf. Ich habe mich köstlich amüsiert über diesen Ich-Erzähler, der es wie kein anderer versteht, in Gedanken reichlich frech auszuteilen, sich selbst aber gerne im besten Licht zu sehen. Man darf an seinen Erinnerungen teilhaben, die manchmal sehr bewegend sind und gleichzeitig erleben, wie er verbissen versucht, den Mord, der unerwartet plötzlich arge Wellen schlägt, aufzuklären. Trotz einiger Rückschläge ist er durchaus von sich überzeugt und gibt auch nicht auf, als sich die Umstände ins Seltsame verkehren, völlig undurchsichtig und zudem lebensgefährlich werden und man manchmal nicht mehr weiß, wer Freund, wer Feind ist. Der Plot ist tricky, ungewöhnlich und auch etwas skurril, aber wenn man dem unerschrockenen, allenfalls heimlich ängstlichen Frank folgt, wird man nicht nur bestens unterhalten, sondern darf sich auch über reichlich schwarzen Humor freuen und einem stimmigen Ende entgegensehen, das Vorfreude auf einen Folgeband macht!