Wenn ich abends mein Büro im Auswärtigen Amt verlasse und spätestens in der Bahn die Krawatte abnehme, habe ich jedes Mal wieder dieses befreiende Gefühl, den seriösen, ernsten und braven Teil von mir endlich in den Feierabend schicken zu können, um mich dem viel interessanteren Rest zu widmen. Von meinen Kollegen wissen die wenigsten, dass ich schwul bin. Und selbst die, denen ich es irgendwann mal erzählt habe, haben nicht die leiseste Ahnung, wo ich mich nachts am liebsten rumtreibe.
Bist du ab und zu in Berlin? Und denkst du, du weißt, welche Orte ich meine? Gut möglich, dass wir uns dann schon einmal begegnet sind. Und obwohl ich wahrscheinlich deinen Namen nicht kenne (und vielleicht noch nicht einmal dein Gesicht), kann es passieren, dass du irgendwan mal in einer meiner Geschichten vorkommst.
Danke für die Inspiration.