Schräge Idee mit viel Potenzial, aber nicht ganz auf den Punkt gebrachtSoko Heidefieber hebt sich definitiv vom klassischen Kriminalroman ab - nicht nur durch seinen bissigen Humor, sondern auch durch die ungewöhnliche Prämisse: Ein Serienmörder bringt Krimiautor:innen um, und das auf die Art, wie sie selbst ihre Opfer in ihren Büchern zu Tode kommen lassen. Klingt verrückt? Ist es auch - im positiven wie im negativen Sinne.Gerhard Henschel liefert einen satirischen Blick auf die Welt der Krimis und ihrer Autor:innen. Das ist unterhaltsam und teils herrlich überspitzt, vor allem für Leser:innen, die sich in der Szene auskennen. Der Sprachwitz sitzt, die Idee ist originell - doch leider verliert sich die Handlung manchmal in zu vielen Nebensträngen, Insider-Gags und etwas zu viel literarischem Augenzwinkern. Dadurch geht der eigentliche Spannungsbogen streckenweise verloren.Die Ermittler wirken sympathisch, bleiben aber eher oberflächlich, ebenso wie die Nebenfiguren. Stattdessen liegt der Fokus auf der skurrilen Gesamtidee und dem satirischen Ton - was zwar charmant ist, aber nicht ganz die Tiefe eines packenden Krimis erreicht.Fazit: Eine clevere, pointierte Krimi-Parodie mit viel Ironie und literarischem Insider-Flair - aber für klassische Krimi-Fans vielleicht etwas zu verspielt und konstruiert. Unterhaltsam, aber nicht durchweg fesselnd.