Wieso gibt sich eine Autorin ein Pseudonym, das sogleich aufgeklärt wird? Vielleicht wollte Tessa Korber nicht, dass ihr Roman "Das Leben im Großen und Ganzen" in irgendeinem Zusammenhang mit diesem bemüht lustigen "Krimi" gebracht wird. Eigentlich ist das gut so, auch wenn man sich dann natürlich fragt, warum sie dieses seltsame Buch über ein "progressives" Seniorenheim überhaupt verfasst hat. Nichts an diesem "Krimi" hat auch nur annähernd mit der Wirklichkeit zu tun. Und spannend ist dieses Werk schon gar nicht. Albern würde eher zutreffen.Vielleicht sollte es eine Parodie werden. Nur was soll hier auf die Schippe benommen werden? Das Alter? Seniorenheime? Durchgeknalltes Verhalten alter Menschen? Ich bin völlig ahnungslos.Die Autorin stellt ein paar Figuren zusammen, die alle völlig übersteigert dargestellt werden. Danach bedient sie alle Klischees, die man sich in diesem Zusammenhang ausdenken kann. Wenn das Humor sein soll, dann ist er wenigstens typisch deutsch: weit entfernt von Feinsinn und nahe an den Stellen, wo der Deutsche weiß, dass er jetzt lachen soll. Vielleicht wollte Ida Tannert genau dieses Publikum erreichen. Ob ihr das gelungen ist, kann ich nicht beurteilen. Mich hat sie dagegen enttäuscht, denn ich hatte "Das Leben im Großen und Ganzen" mit Genuss gelesen. Mit "Crime im Heim" hat sie ihre Marke beschädigt, würde man wohl in der Wirtschaft sagen. Pseudonyme helfen dagegen nicht. Wenn man eine ernstzunehmende Autorin sein möchte, sollte man sich solche Seitensprünge besser verkneifen.Die Geschichte zu erzählen, lohnt nicht. Sie wird im Klappentext ausreichend angedeutet. Vielleicht klingt das erst einmal ganz interessant, aber leider fehlt der Story völlig die Spannung. Sie plätschert so dahin und endet auch ohne Überraschung. Meine Bewertung ist eher freundlich.