"Meine liebste Schwester" versammelt Briefe Jane Austens an ihre Schwester Cassandra, die den Alltag der ländlichen Gentry mit seltener Nähe ausleuchten. Mit geschliffener Ironie, Understatement und präziser Beobachtung sozialer Rituale entstehen Miniaturen von Besuchen, Bällen, Lektüren, Theaterabenden und Reisen zwischen Steventon, Bath und Chawton. Die epistolare Form entfaltet eine Stimme, die zwischen Zärtlichkeit und satirischer Distanz pendelt, und zeigt Keimformen der Themen und Verfahren ihrer Romane: Moralpsychologie, Geld und Heirat, Geschwisterbünde und weibliche Handlungsräume. Austen, 1775 in Steventon geboren und im Familienkreis gebildet, schrieb unter Bedingungen ökonomischer Unsicherheit und weiblicher Sichtbarkeitsschranken. Cassandra war Vertraute, erste Leserin und Begleiterin - eine Adresse, die Offenheit erlaubte, ohne Öffentlichkeit zu riskieren. Erfahrungen von Umzügen (Steventon, Bath, Southampton, Chawton), der Verlagswelt und des Lesesalons dringen hier gefiltert durch die private Form; zugleich zeigen die überlieferten Stücke - viele Briefe gingen verloren - Austens bewusste Selbstinszenierung. Diese Ausgabe empfiehlt sich allen, die Austens Werk jenseits ihrer Romane verstehen wollen: als kulturhistorische Quelle, als Schreiblabor und Schule des Blicks. Sie bietet Wissenschaft und Studium wie neugierigen Leserinnen ein präzises, witziges und bewegendes Dokument darüber, wie Literatur aus Alltag und Beziehung entsteht. Diese Übersetzung wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt.