Gut
"Bestie" - eine Story, die sich mit dem toxischen Einfluss der Selbstinszenierung auf unser Leben auseinandersetzt.Worum geht es?Die unscheinbare Delia sieht die Chance durch den Einzug in die WG ihrer geliebten Influencerin Anouk, unter dem Alter Ego "Lilly", einen radikalen Neuanfang zu wagen. Was folgt, ist ein intensives Miteinander und die Frage, ob man seine Idole wirklich kennenlernen sollte.Meine MeinungDer Schreibstil ist flüssig, modern und zugänglich, ich konnte mich schnell in der komplizierten Dynamik der beiden Frauen verlieren. Jedes einzelne Wort sitzt, und die Protagonistinnen sind auf faszinierende Weise nahbar und menschlich, denn sie treffen "keine richtigen Entscheidungen, zweifeln an sich, stürzen ab, bauen Lügenkonstrukte auf und verlieren sich dabei."Der Roman thematisiert eindringlich die Realität hinter der glänzenden Social-Media-Fassade. Die kritische Reflexion über Authentizität und den Zwang zur Perfektion wurde hervorragend umgesetzt. "Bestie" passt zur heutigen Generation und transportiert Schmerz, Verletzlichkeit und Inszenierung mit starkem Ausdruck.Obwohl die Figuren in ihren Lügen und Fehlern relatable sind, fehlt mir an manchen Stellen das Gefühl eines emotionalen "Miteinanders", denn beide sind sich, trotz der Lügen, ähnlich.Das Cover gefällt mir sehr gut.Fazit:"Bestie" trifft thematisch voll ins Schwarze und liefert einen klugen Kommentar zur Gegenwart. Eine gute Lektüre, die dazu anregt, über die eigene digitale Präsenz und die Vorsicht im Umgang mit fremden Menschen und öffentlichen Fassaden nachzudenken. Trotz kleinerer emotionaler Lücken gibt es definitiv eine Leseempfehlung von mir.