Ein Kräutergarten zum Verlieben

Ein schöner Roman, den ich gerne gelesen habe. Ich durfte den Roman von Jule Böhm lesen, worüber ich mich sehr freute, denn das Cover und der Klappentext sprachen mich an und die Geschichte klang vielversprechend!In "Ein Kräutergarten zum Verlieben" lernen wir die Schwestern Liv und Maike kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die das alte Gehöft, auf dem sie aufgewachsen sind, vererbt bekommen.Gemeinsam beschließen sie, das Bauernhaus zu renovieren um es dann anschließend möglichst gewinnbringend wieder zu verkaufen. Eine gar nicht so einfache Aufgabe, vor allem, weil sich die Schwestern über die Jahre immer mehr auseinandergelebt haben und kaum mehr wissen, was bei der jeweils anderen so los ist.Eine große Hilfe bei ihrem Vorhaben ist dann Jasper - ein Tischler auf der Walz, der nicht nur gut zupacken kann, sondern mit seiner Art auch Livs Herz höherschlagen lässt.Und noch etwas geschieht: Während ihrer Zeit vor Ort, umgeben von verwilderten Wiesen, erwacht ein fast vergessener Traum neu in Liv. Sie wollte immer ihre Leidenschaft zum Beruf machen und ihr großes Wissen über die Heilkraft der Wildkräuter dazu nutzen, sich selbstständig zu machen.Eine kleine Stimme flüstert ihr zu, dass dieses Bauernhaus womöglich genau der richtige Ort sein könnte, um diesen Traum Realität werden zu lassen!Wird Liv ihre Schwester davon überzeugen können? Und wie soll es mit Jasper weitergehen? Dass sie ihn mag, ist ihr klar, doch er ist ja nur für eine Zeit lang hier, bevor er weiterzieht... gibt es da überhaupt Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft?Ein schöner Roman, der auf unaufgeregte Art und Weise eine Geschichte erzählt, die nicht nur schön zu lesen war, sondern auch einiges an Informationen über Themen wie (Überraschung!) Kräuter, aber auch den Beruf des Wandergesellens (von dem ich ehrlich gesagt kaum etwas wusste) enthält, was ich sehr interessant fand.Das wird jedenfalls mit Sicherheit nicht mein letzter Roman von der Autorin gewesen sein.

Darum geht es:Zwei Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten, stehen plötzlich vor dem Erbe ihrer Kindheit, einem alten Hof am Rande von Xanten, umgeben von Feldern, Erinnerungen und ungesagten Worten. Was als nüchternes Renovierungsprojekt beginnt, wird zu einer Reise zurück zu ihren Wurzeln. Mit dem wandernden Tischler Jasper zieht nicht nur Hilfe, sondern auch neues Leben in den Hof ein.Mein Leseeindruck:Was für ein schönes Buch! Diese Geschichte hat mich wirklich berührt, ganz leise, sehr sanft und unheimlich ehrlich. Liv und Maike sind zwei Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und gerade das macht ihre Beziehung so spannend. Zwischen Nähe und Distanz, alten Wunden und neuem Vertrauen entfaltet sich eine Geschichte, die ganz ohne großes Drama tief unter die Haut geht. Ich mochte beide Schwestern unheimlich gerne, jede auf ihre Weise. Ihre Gegensätze, ihre Unsicherheiten, aber auch die zarten Momente, in denen sie einander wiederfinden. Das war so feinfühlig geschrieben, dass man beim Lesen fast selbst Teil dieser Familie wird. Besonders schön fand ich, wie viel Atmosphäre in diesem Buch steckt. Die Autorin beschreibt den alten Hof, die Felder, Wiesen und die Natur drumherum mit so viel Liebe, dass man förmlich spürt, wie still und weit dieser Ort ist. Es ist ein Buch, das entschleunigt. Und dann ist da Jasper! Mit ihm zieht ein leiser Wind der Veränderung in die Geschichte. Es ist nichts Aufgesetztes, sondern eine wohltuende Präsenz, die etwas in Bewegung bringt.Fazit:4/5 Sterne! Eine berührende, atmosphärische Geschichte über Familie, unausgesprochene Dinge und den Mut zum Neuanfang. Ein Buch wie eine sanfte Umarmung. Ruhig, ehrlich und einfach schön.