Düster, magisch, poetisch eine märchenhafte Rachegeschichte über Schmerz, Liebe und das Erwachen einer Königin.
Julia Adrian erschafft mit "Die Dreizehnte Fee - Erwachen" eine faszinierende und düstere Neuerzählung klassischer Märchen, die Altes und Neues kunstvoll verbindet. Die Welt der Feen ist zerbrochen: zwölf von ihnen leben als Hexen weiter, und die dreizehnte, einst Königin, wurde verraten, verflucht und in ewigen Schlaf versetzt. Als sie nach tausend Jahren erwacht, ist von ihrer einstigen Macht nur noch Staub geblieben.Schon der Beginn zieht einen in seinen Bann: Die erwachende Fee ist keine makellose Heldin, sondern eine gebrochene, rachsüchtige Figur, die lernen muss, was Menschlichkeit bedeutet. Der Hexenjäger, der sie findet und zu seinem Werkzeug machen will, ist zugleich ihr Feind und ihr Spiegel ein Mann, der in Dunkelheit wandelt, aber selbst noch an Gerechtigkeit glaubt.Der Schreibstil ist poetisch, beinahe märchenhaft, dabei aber voller Schmerz und Symbolik. Die Autorin webt bekannte Märchenmotive neu zusammen und gibt ihnen eine düstere Tiefe. Man spürt die Jahrhunderte, die Verzweiflung und den Hunger nach Rache, aber auch den zarten Schimmer von Hoffnung und Liebe, der sich langsam Bahn bricht.Besonders gelungen finde ich die Atmosphäre geheimnisvoll, melancholisch und voller alter Magie. Die Geschichte ist kompakt, schnell erzählt, und doch bleibt sie lange im Gedächtnis. Einzig die Kürze sorgt dafür, dass man sich manchmal mehr Zeit für einzelne Szenen wünscht. Trotzdem: Es ist ein packender Auftakt, der Lust auf mehr macht.Fazit:<br data-start="1745" data-end="1748">Eine poetische, dunkle Märchenfantasy über Verrat, Rache und die Frage, ob selbst das härteste Herz wieder lieben lernen kann. Ein atmosphärischer Reihenauftakt, der märchenhafte Nostalgie mit moderner Erzählkunst verbindet.