Interessante Idee und guter Schreibstil, aber die Beziehung zwischen Elora und Gabriel wirkt ungesund und kaum reflektiert.
Grundsätzlich fand ich die Idee hinter dem Buch sehr interessant. Das elitäre Internat mit der Studentenverbindung hat mir gut gefallen. Auch dassFortunaim Zentrum der Geschichte steht, ergab für mich durchaus Sinn. Die Kapitel sind gut geschrieben und so aufgebaut, dass man immer weiterlesen möchte. Besonders das Auswahlverfahren fand ich spannend und interessant gestaltet.Vielleicht bin ich mit meinen 26 Jahren schon ¿zu alt¿, um die Dynamik zwischen Elora und Gabriel wirklich süss zu finden. Elora fand ich grundsätzlich sympathisch, vielleicht etwas zu naiv, aber als Hauptfigur durchaus in Ordnung. Das Ende nach dem ¿großen Knall¿ empfand ich allerdings als ziemliches Downgrade. Sie stand vorher immer für sich ein, aber dann ¿ bei einem so wichtigen Vorfall, der ihre Gesundheit betrifft ¿ macht sie sich plötzlich Sorgen, zu hart gewesen zu sein? Ich weiss ja nicht ¿Gabriel fand ich anfangs schon sehr gewöhnungsbedürftig, sein Verhalten aber auf sein Trauma zurückgeführt. Gegen Ende fand ich sein Verhalten jedoch einfach inakzeptabel und teilweise auch dreist gegenüber Elora. Leider kann ich nicht näher darauf eingehen, um nicht zu spoilern. Die Dynamik zwischen den beiden empfand ich insgesamt als sehr ungesund ¿ und für jüngere Leserinnen und Leser sogar potenziell gefährlich, da sie womöglich glauben könnten, eine solche Beziehung sei erstrebenswert. Es wäre hilfreich gewesen, wenn das Buch diese Dynamik stärker eingeordnet hätte, genau so, wie sie die Dynamik von Fortuna eingeordnet hat.Alles in allem fand ich Idee, Aufbau und Schreibstil gelungen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen und Verhaltensweisen der Figuren wirkten jedoch teilweise ungesund und wurden meiner Meinung nach zu wenig kritisch beleuchtet.