Hamburg droht, wie im Februar 1962, eine gewaltige Sturmflut. Doch diesmal scheinen die Behörden dank Hochwasserschutzbauten, moderner Kommunikation sowie gebündelter Einsatzkräfte, dem Unwetter gewachsen zu sein. Doch die drohende Sturmflut ist nicht das einzige Problem mit der Krisenstab unter der Leitung von Hafenkommissar Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei zu kämpfen hat. Während Bendixen seine Leute an jene Stellen, die akut der Hilfe bedürfen dirigiert, läuft als eines der letzten Containerschiffe die Global Endeaver im Hamburger Hafen ein.
Wenig später wird ein toter Afrikaner, der mit in einem Overall, der von der Global Endeaver stammt, aus der tosenden Elbe geborgen. KHK Joanna Jakobi und Tom Bendixen halten Nachschau auf dem Schiff. Die Durchsuchung des Schiffes ergibt, dass sich vier blinde Passagier an Bord befunden haben, von denen nur eine Frau und ihr kleiner Sohn anwesend sind. Ein Crew-Mitglied ist abgängig. Niemand weiß oder gibt vor, nicht zu wissen, wohin die Offiziersanwärterin verschwunden ist. Und das ist nicht das einzige Geheimnis, das die Besatzung geschickt vor den Ermittlern verbirgt.
Während das Wasser im Hamburg unaufhörlich steigt und dich der kritischen Marke von 7,30 m über Normalnull nähert, Straßen und Plätze geräumt werden müssen, stellen sowohl der Hamburger Hafen als auch die Verkehrsbetriebe ihren Betrieb ein. Gleichzeitig ist Tom in Sorge um seine Frau Lisa, die auf keinen der Anrufe reagiert.
Meine Meinung:
Nachdem ich vor kurzem Anja Marschalls historischen Roman zur Sturmflut von 1962 gelesen habe, findet Tom Bendixen eine ungleich bessere Ausgangssituation vor, auch wenn ihn das Unwetter und die Vorkommnisse auf dem Containerschiff ziemlich fordern.
Dieser zweite Band ist wie heimkommen. Zunächst einmal in meine liebste deutsche Stadt Hamburg, wenn auch bei ziemlichen Schietwetter, und das Wiedersehen mit den Charakteren aus dem letzten Fall. Krisen-Psychologin Charlotte Severin hat nach wie vor kein Rezept gegen ihren gewalttätigen Ex, der sie und ihre kleine Tochter trotz mehrmaliger Wohnungswechsel immer wieder findet und bedroht. Woher bekommt er ihre Adresse? Was ist mit dem Datenschutz? Gibt es eine undichte Stelle bei der Polizei?
Mir hat dieser Fall sehr gut gefallen. Für alle jene, die mit den nautischen Begriffe bzw. dem Hafen- und Polizeijargon nicht vertraut sind, gibt es im Anhang ein ausführliches Glossar.
Fazit:
Die kurze Leseprobe lässt mich ungeduldig auf Fall drei warten. Diesem zweiten Band gebe ich jedenfalls 5 Sterne und eine Leseempfehlung.