Wieder einmal ein ernstes Thema, in diesem Fall Alkoholismus unter Jugendlichen, richtig gut von der Autorin umgesetzt.
Nachdem ich bereits ein Buch der Autorin gelesen habe, welches ich wirklich großartig fand, war es jetzt Zeit für dieses hier und ich muss sagen, auch dieses hat mir wirklich gut gefallen. Allerdings konnte mich die Geschichte nicht komplett überzeugen. Woran das lag, ist schwer zu beschreiben.Das Thema selbst war wieder super interessant und emotional, denn es geht um den Alkoholismus der gerade einmal 15-jährigen Protagonistin. Diese hat einige Probleme, die dazu führen, dass sie immer mehr dem Alkohol verfällt, darunter das ewige Hin und Her zwischen ihren Eltern, wobei gerade ihr Vater recht verantwortungslos und blind für Bellas Probleme ist, außerdem der Verlust der geliebten Großmutter, die nicht ganz unschuldig an ihrem Alkoholkonsum ist und ihr Freund macht auch noch mit ihr Schluss. Da hilft es ihr auch nicht, dass sie einige Freunde hat, die ihr nicht guttun. Ihrer besten Freundin hingegen stößt sie immer wieder vor den Kopf.Das alles hat die Autorin sehr nachvollziehbar und wirklich emotional geschildert. Sie konnte Bellas Trostlosigkeit wirklich gut herüberbringen, die überbordende Verantwortung, welche sie für ihre kleine Schwester Ricci trägt und die Angst zu versagen. Ebenfalls fand ich schön und gleichzeitig hier und da auch erschreckend, wie die Szenen in der Klinik beschrieben wurden, wie sich die Betreuer dort für die Jugendlichen einsetzen, aber auch, wie typisch, aber auch unterschiedlich die Jugendlichen selbst mit ihren Problemen umgehen. Allerdings muss ich auch sagen, dass gerade diese Einrichtung für mich extrem amerikanisch wirkte und ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, dass ehemalige Süchtige auch Psychologen sein können. Außerdem wurde ich am Anfang direkt in die Geschichte hinein geschmissen, sodass es mir etwas schwerer gefallen ist, in sie hineinzufinden. Das Ende fand ich hingegen wirklich gut, da es zwar einerseits Hoffnung für Bella macht, andererseits ihr noch viel Platz für weitere Entwicklung gibt.Alles in allem fand ich dieses Buch super, mit einer emotionalen, aber in großen Teilen realitätsnahen Story über ein ernsthaftes Thema, einem, bis aufs Gendern, recht sachlichen, aber dennoch guten Schreibstil und lebendig wirkenden, ganz unterschiedlichen Charakteren. Eben ein Buch, was man durchaus lesen sollte, wenn man wissen möchte, wie bereits Teenager dem Alkohol verfallen können.