Gemischtes Resümee: Teils phantastisches, bildgewaltiges Storytelling, teils langweilige Versandung im Mysterischen
Als bekennender Artussagenfan seit Kindesbeinen bin ich froh, dieses Buch gelesen zu haben, fühlte sich das Wiedersehen/lesen mit Artus, Lancelot, Camelot, Guinevere und co doch an wie ein Nachhauskommen. Wie es anderen, artussagenunkundigeren Lesern mit dem Roman, den ich im Übrigen auf Englisch gelesen habe, gehen mag, darüber kann ich nur spekulieren. Sehr, sehr gut gefallen haben mir die vielen Herkunfts-Geschichten, die Grossmann den größeren und kleinen Helden der Tafelrunde verpasst hat. Da finden sich u.a. ein Trans-Mann, ein Homosexueller, ein Narr,.... Weniger überzeugend jedoch fand ich die Abschnitte, in denen der Autor in die sogenannte Otherworld inkl. dem vielbeschriebenen Avalon abschweift. Hier wirkt der Text fahrig, verliert seinen Spannungsbogen, jagt vielleicht ein wenig zu sehr dem Vorbild von M. Zimmer-Bradley hinterher. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist die Sprache. Bereits im ersten Kapitel ein Ritter, der "Fuck your mother" schreit - hui, das ist nun wirklich nicht jedermanns Sache. Ich persönlich habe mich im Laufe des Buchs dran gewöhnt.Dennoch: als Gesamtbilanz bleiben knappe 4 Punkte und eine Leseempfehlung eher nur für Artus-Fans - mit hoher Toleranz für moderne Sprache!