Ich bin in keiner Mythologie sonderlich bewandert, auch wenn ich es super interessant finde. Circe kannte ich überhaupt nicht, daher war ich sehr gespannt. Man fiebert richtig mit, wie sie sich von ihrer Familie losreißt, die sie unterschätzt, und sich dann als mächtige Zauberin behaupten muss, sogar gegen die Götter. Ihre charakterliche Entwicklung war intensiv. Ich hab ihre Einsamkeit gespürt, ihre Wut ¿ und dann ihre unglaubliche Stärke, die sie sich ganz allein erkämpft!.Der Schreibstil schafft es, die antike Welt so lebendig und greifbar zu machen, dass man das Gefühl hat, selbst auf Aiaia zu sein. Ein wenig musste ich auch erst einmal reinkommen und zwischenzeitlich habe ich mich gewundert, was denn noch alles passieren soll. Denn irgendwie ist immer sehr viel passiert, aber ich hatte gleichzeitig noch so viele Seiten übrig. ¿.Besonders habe ich mich gefreut, als Prometheus und Odysseus vorkamen. Da gab's für mich einen kurzen Kindheitsflashback: Autofahrt in den Urlaub, die Geschichte des Odysseus und dem Zyklopen kam im Radio - es war blutig, meine Mom wollte es ausmachen, aber ich habe es unbedingt anhören wollen und mein Dad hat etwas lauter gemacht. ¿.Dieses Buch ist definitiv mehr als nur eine Neuerzählung eines Mythos. Es geht um Selbstfindung, weibliche Stärke und darum, seinen eigenen Weg zu gehen, egal wie viele Hindernisse einem in den Weg gelegt werden.