Es dürften einige Jahre vergangen sein als ich Band 1, zu deutsch "Die Insel der besonderen Kinder", gelesen habe. Entsprechend vage hatte ich die Ereignisse aus besagtem Vorgänger im Kopf. Doch das war glücklicherweise kein Problem, da die wichtigsten Charaktere zu Beginn in einer Übersicht dargestellt wurden und ich mich sehr schnell in die Handlung einfinden konnte.Die Handlung selbst knüpft genau am Ende von Miss Peregrine's home for peculiar children an. Ohne zu viel zu spoilern kann ich verraten, dass sich die Reise in Richtung London fortsetzt und die Kinder auf weitere Peculiars und deren Loops stoßen. Die Reise ist beschwerlich und Freund nicht immer vom Feind und umgekehrt zu unterscheiden.Wieder rankt sich die Handlung um verschiedene skurrile schwarz-weiß Fotographien herum. Diese lockern den Lesefluss auf, der ganz abenteuermäßig sowieso eine gewisse Grundspannung enthält. Erst in den letzten rund 50 Seiten überschlagen sich dann aber die Ereignisse und enden dann in einem fiesen Cliffhanger.Mir gefällt die gesamte Stimmung des Buchs sehr. Der Ton wird irgendwie ernster, manche Passage hoffnungsloser. Trotzdem fehlt es den Kindern an keinerlei Willenskraft und Stärke. Die skurrilen anderen Charaktere strotzen trotz zunehmender Hoffnungslosigkeit vor Lebenshunger und Zähheit.Mich spricht der Aspekt, dass die Kinder ihre Fähigkeiten ohne ihre Bezugsperson Miss Peregrine bewältigen und weiterentwickeln müssen, sehr an. So entsteht eine neue Dynamik in der Gruppe, die durch die unterschiedlichen Charaktere enorm auflebt.Für mich fühlt sich "Hollow City" keinesfalls wie ein üblicher Zwischenband an, der lediglich die Spannung für den Abschluss eine Reihe aufbauen muss. Stattdessen steigerte sich dieser im Vergleich zum Vorgänger und muss sich wirklich nicht verstecken.