Die Spannung spitzt sich immer weiter zu und doch bekommt man tiefe Einblicke in die Emotionen der Protagonistin.
Maxi Morel leitet eine kleine Privatdetektei und nimmt einen Auftrag an, der harmlos wirkt: Im berühmten Casino von Baden-Baden soll sie eine Croupière beobachten. Doch plötzlich ist die Frau verschwunden und Maxi ahnt, dass mehr dahintersteckt, als es den Anschein hat. Kurz darauf erschüttert ein brutaler Mord die Stadt, und Maxi findet sich in einem gefährlichen Geflecht aus Lügen und Machtinteressen wieder. Während sie versucht, Zusammenhänge aufzudecken, bringen die Ermittlungen sie selbst in Gefahr. Gleichzeitig wird ihr Privatleben kompliziert, denn auch dort steht sie vor einer Entscheidung, die ihr Herz und ihren Verstand gleichermaßen fordert.Seid ihr schonmal im Casino gewesen? Denn mit "Letzte Chance Baden-Baden" legt Sarah Tischer den zweiten Fall für ihre Privatdetektivin Maxi Morel vor und zieht uns dabei bereits auf den ersten Seite hinein in die glitzernde Welt des berühmten Spielcasinos in Baden-Baden, wo hinter Champagner und Jetons plötzlich Abgründe lauern. Dieser Kontrast aus mondänem Ambiente und dunkler Gefahr macht das Buch so spannend.Maxi ermittelte sich sofort in mein Herz. Sie ist clever, bissig, manchmal stur (woher kenne ich das nur ¿?), aber immer mit Herzblut bei der Sache. Gerade weil sie keine makellose Heldin ist, sondern auch zweifelt, stolpert oder unkluge Entscheidungen trifft, wirkt sie unglaublich menschlich. Besonders schön ist, wie Sarah Tischer Maxis Privatleben mit der eigentlichen Ermittlung verknüpft. Die Mischung aus Krimispannung und Herzklopfen macht das Lesen noch intensiver.Der Kriminalfall selbst beginnt fast unscheinbar. Maxi soll eine Croupière im Casino beobachten, doch schon bald verschwindet die Frau spurlos. Plötzlich steckt Maxi mitten in einem Netz aus Intrigen. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man sich ständig neu orientieren muss, und bis zuletzt bleibt offen, wer welche Rolle spielt. Ich habe gerne mitzurätseln und bin immer wieder auf die falsche Fährten gelockt worden.Baden-Baden selbst ist für mich ein vertrauter Ort, nur eine Stunde von meinem Zuhause entfernt. Oft war ich dort, bin durch die eleganten Straßen geschlendert, aber das Casino kenne ich bisher nur von außen. Da ich sämtliche Spielregeln außer Kniffel und Mau Mau nicht beherrsche, hat mich der Glanz nie ins Innere gelockt. Nach dieser Lektüre aber verspüre ich zum ersten Mal den Drang, hineinzuschauen und mich von der Atmosphäre mitreißen zu lassen.Wenn ich überhaupt einen winzigen Punkt nennen müsste, den ich mir anders gewünscht hätte, dann den, dass die private Seite von Maxi an der ein oder anderen Stelle so präsent ist, dass ich mir den Kriminalfall manchmal noch ein Stück weit im Mittelpunkt gewünscht hätte. Gleichzeitig macht genau diese Balance die Figur aber auch so menschlich bei und das ist letztlich einer der größten Pluspunkte.