Spannend aber mit einigen störenden Punkten.
Schon die Seiten- und Kapitelnummerierung ist umgekehrt. Man beginnt auf der letzten Seite im höchsten Kapitel, wodurch sich automatisch ein Countdown ergibt, der eine tickende Uhr in dem Roman spiegelt: Wenn der Zähler 0 erreicht, ist die Zeit abgelaufen und ein weiteres Kind unwiderruflich tot.Schon diese Grundprämisse in der Form, baut eine durchgehende Spannung auf. Dies ist mein erstes Buch von Fitzek und ich wollte einmal selbst erleben, warum er so gern gelesen wird. Ich wurde nicht enttäuscht.Trotzdem hadere ich sehr mit mir, ob ich 4 oder 5 Sterne vergeben soll. Denn trotz der vielen positiven Punkte - die anhaltende Spannung, die gut recherchierten und gezeichneten Charaktere, dem nicht selten vorkommenden Grusel - gibt es auch einige Dinge, die mich echt störten. So versucht Fitzek wirklichjedes(teilweise sehr kurze) Kapitel mit einem Cliffhanger zu beenden. Teilweise wirkten diese einfach nur konstruiert. Ab der Mitte des Romans konnte ich schon relativ gut erahnen, ob ein Cliffhanger eine Finte war, oder eine echte Wendung des Plots darstellte.Aber das war nicht der eigentliche Grund für den einen Stern Abzug, den es doch gab. Was mich wirklich störte war eine letzte E-Mail des Augensammlers ganz am Ende. Diese E-Mail empfand ich in ihrer Länge als viel zu ausschweifend und wirkte wie ein Exposition Dump, aber eben nur am Ende. In ihr wurden alle möglichen offenen Plotlines aufgelöst und erklärt, was bei den meisten nicht notwendig war, da sich vieles aus dem eigentlichen Text selbst mit etwas Nachdenken erschließen lässt.Ich wünschte, ich hätte diese letzte E-Mail nicht gelesen. Dann hätte wäre meine Bewertung eher bei den 5 Sternen.