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Produktbild: In Erwartung eines Glücks | Sylvie Schenk
Produktbild: In Erwartung eines Glücks | Sylvie Schenk

In Erwartung eines Glücks

Roman

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Sylvie Schenks neuer Roman über das Loslassen und über das Glück, das in unverhofften Begegnungen liegen kann - mit Leichtigkeit und Witz erzählt

Irène, eine deutsch-französische Schriftstellerin, wird mit Verdacht auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert. Bald schon gibt es Entwarnung, aber sie muss vorsorglich einige Zeit in der Klinik bleiben und richtet sich dort ein. Ironisch-sarkastisch beschreibt sie ihren neuen Alltag zwischen Krankenzimmer und Untersuchungen. Sie erinnert sich an ihren Mann, der erst vor kurzem gestorben ist, sie lernt ihre Zimmergenossin Ada kennen, eine junge Muslima, und einen rätselhaften Patienten, den sie den »Froschmann« nennt und der sie an Houellebecq erinnert. In der Auseinandersetzung mit ihm denkt sie über ihr eigenes Schreiben, über Leben und Tod nach. Kaum jemand, der darüber mit solcher Leichtigkeit erzählen kann wie Sylvie Schenk.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
22. Juli 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
176
Dateigröße
1,67 MB
Autor/Autorin
Sylvie Schenk
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783446285231

Portrait

Sylvie Schenk

Sylvie Schenk wurde 1944 in Chambéry, Frankreich, geboren, studierte in Lyon und lebt seit 1966 in Deutschland. Sylvie Schenk veröffentlichte Lyrik auf Französisch und schreibt seit 1992 auf Deutsch. Sie lebt bei Aachen und in La Roche-de-Rame, Hautes-Alpes. Bei Hanser erschienen ihre Romane »Schnell, dein Leben« (2016), »Eine gewöhnliche Familie« (2018), »Roman d'amour« (2021) und »Maman« (2023).

Pressestimmen

Besprechung vom 02.08.2025

In Bewunderung Houellebecqs

Es ist gar nicht so leicht, grün zu sein: Sylvie Schenks Roman "In Erwartung eines Glücks"

Man müsse der Sache misstrauen, warnten französische Literaturkritiker vor Michel Houellebecqs Lebensbilanzroman "Anéantir", der 2022 unter dem Titel "Vernichten" auf Deutsch erschienen war. Houellebecq lieferte in diesem Roman um den krebskranken Ministerialbeamten Paul Raison zwar immer noch verlässlich Pornographie, Politik und Philosophie, aber er schlug auch ungewohnt zartfühlende Töne an. Sein Protagonist beschäftigt sich mit der Metaphysik des Alters. Sein Kritiker Johan Faerber hingegen beschäftigte sich mit der Metaphysik des alten Schriftstellers: "Er nutzt die Metaphysik, das Alter und den Tod lediglich als Erzählmethode", rumpelte der Chefredakteur von "Diacritik".

Die Unterstellung, Michel Houellebecq sei nur ein Trittbrettfahrer jenes Lebensalters, aus dessen Warte alles irgendwie bedeutsam klinge, war nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Mit gleichem Recht aber könnte man jetzt mit Sylvie Schenks Romanheldin Irène, einer Leserin von "Anéantir", auch einwenden: "Irène kannte es von vielen bekannten Schriftstellern, dass sie sich am Ende ihres Lebens nur noch wiederholten, das gleiche Buch in Schleifen schrieben und dabei immer schwächer und unsichtbarer wurden." Das heißt: Alter, Krankheit und Tod sind - egal wie sie bearbeitet werden - die epischen Gefahrenzonen der Literatur, in denen auch gestandene Romanciers ihren Autorentod sterben können.

Als Meisterin literarischer Selbsterkundungen geht Sylvie Schenk das Problem des Altersromans deswegen äußerst frontal an: Die 1944 in Chambéry geborene Autorin war mit ihrem Roman "Maman" für den Deutschen Buchpreis nominiert. Wie Schenks vorherige Romane auch war "Maman" der Versuch, die Prägungen seiner Figuren zu rekonstruieren und ihre Lebensprobleme autobiographisch zu reflektieren. "In Erwartung eines Glücks" ist die Abrundung dieser literarischen Selbstbefragung. Dabei hilft Houellebecq, dessen Altersroman Irène im Krankenhaus wie einen Teddybären im Arm hält, wenn sie nicht gerade darin liest.

Ins Aachener Spital hat ein Freund die noch nicht lang verwitwete Schriftstellerin gebracht. Diagnose: Hirnhautentzündung. Irène muss liegen. Und nachdenken. Nachdenken über ihren verstorbenen Ehemann Johann, einen sensiblen Deutschen. Beide konnten sich in der Sprache des anderen gut vor sich selbst verstecken. "Beide wollten einen Jemand aus dem Ausland heiraten. In der Hoffnung, das Gefühl des Fremdseins in sich selbst zu löschen."

Und dennoch bleiben sie allein auf ihre Weise: Johann, der Schweigsame; Irène, die Temperamentvolle. "Sie fragte sich zum hundertsten Mal, was eine lange Ehe bedeutete. Einen langsamen Schiffbruch, der bei vermögenden Menschen im Robinson-Club enden konnte?" Nein, so war es bei ihnen nicht gewesen. "So friedlich war es, das Liegen und das Lesen, der knappe Austausch, die Landschaft, die unaufgeregte Zufriedenheit des Alters."

Im Krankenhaus begegnet Irène ein Patient im grünen Morgenrock, den sie Froschmann nennt und dem sie Briefe an Johann zusteckt. Die Idee der Figurenüberblendung kommt einem zu Beginn noch abgeschmackt vor, doch bald begreift man, dass Grün nicht nur die Farbe der Hoffnung ist, sondern auch, dass Frösche quaken. Ganz im Gegensatz zum verstorbenen Johann, der sich in ein unergründliches Schweigen zurückgezogen hatte.

Die drei Ehen des Froschmanns interessieren Irène brennend. Woran sind sie gescheitert? Wie sich herausstellt, daran, dass die Frauen immer zu viel wollten und dass sie darüber irgendwie unliebenswürdig wurden. "'Zu viel schwätzen hindert, dass man seine Worte auswählt', schwätzte der Mann weiter", heißt es im Roman, und Irène fragt sich: War auch sie eine dieser Frauen gewesen, deren Wollen den Mann zum Schweigen gebracht hatte? "Sie hoffte aber noch immer, dass ihr Mann endlich mit ihr sprechen würde, und nicht nur über die Einkaufsliste. Sie hoffte es viele, viele Jahre lang. Die Hoffnung starb nie. Er aber."

Erforschte "Maman" noch die Gründe für das Verstummen der eigenen Mutter, die vermutlich das Kind einer Prostituierten gewesen war, geht es jetzt darum, das Verstummen des Ehemanns zu verstehen. Und so wie Paul Raison, der houellebecqsche Romanheld, im Angesicht seiner Krankheit - ausgerechnet Mundkrebs! - Frieden mit der Institution einer Ehe macht, erkennt Irène, dass sie ihr Leben trotz aller unerfüllten Sehnsüchte doch zusammen mit Johann gestaltet hat. Paul Raison wird für Schenk über diese ebenso triviale wie triftige Erkenntnis zum Lebensabschnittspartner: "Ja, sie war der kleine Kobold in seiner Tasche, sie hatte sich in sein Leben infiltriert, folgte ihm ins Gewächshaus des Elternhauses, als er mit dem gelähmten Vater im Rollstuhl still den Sonnenuntergang bewunderte, beide in einer liebevollen Ekstase geeint; sie begleitete ihn zum Wirtschaftsminister, Bruno, als er dessen Chancen für die Präsidentschaftswahl abwog; sie hielt seinen Kopf zwischen ihren Händen, als ihm zwei Weisheitszähne herausoperiert wurden, sie stärkte ihm den Rücken, als er beim Chirurgen die Amputation der Zunge ablehnte."

Houellebecqs Buch taucht im Roman immer wieder auf, es wechselt in die Hände der Zimmergenossin, eines vermeintlich todkranken muslimischen Mädchens, das sich von Irène die besten Sexstellen aus "Vernichten" vorlesen lässt. Erst ganz am Schluss wird Sylvie Schenk in einer gelungenen Pointe auflösen: Die Krankheit markiert keinen Endpunkt, sondern sie schlägt eine Bresche hinein ins Leben.

Sylvie Schenk hat in diesem Spätwerk viel untergebracht. Sie collagiert Briefe, Gedichte, Lektüren, Rückblicke, Phantasien und Träume zu einer Meditation über das Glück, zu dem das Lesen unbedingt dazugehört. Auch das Lesen eines altersmilden Houellebecqs, dem die meisten Kritiker die versöhnlichen Töne nicht abgenommen haben. Sylvie Schenk aber schon. KATHARINA TEUTSCH

Sylvie Schenk: "In Erwartung eines Glücks". Roman.

Hanser Verlag,

München 2025.

176 S. geb.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.

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Von Anonym am 18.08.2025

Interessante Erzählung

In Erwartung eines Glücks hat 176 Seiten. Es ist ein Roman über das Loslassen und über das Glück, das in unverhofften Begegnungen liegen kann. Es ist mit Leichtigkeit und Witz erzählt. Irene ist 75 Jahrealt. Sie ist eine deutsch - französische Schriftstellerin und wird mit Verdacht auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert. Es gibt aber Entwarnung, aber sie muss im Krankenhaus bleiben, um einige Untersuchungen vorsorglich durchführen zu lassen. Es wird ironisch und witzig vom Krankenhausalltag erzählt. Irene hat viel Zeit im Krankenhaus. Sie erinnert sich intensiv an ihren kurz zuvor verstorbenen Ehemann und lernt ihre Bettnachbarin Ada kennen. Nur ist Ada leider mit sich beschäftigt und nicht so gesprächig wie sich Irene gewünscht hätte. Ada ist eine junge Muslima, knapp 18 Jahre alt. Sie ist schwanger und ihre Probleme sind momentan riesig, sie weiß noch nicht wie sie die momentane Situation angehen soll. Sie hofft auf die Hilfe und Unterstützung von ihrer Familie. Irene hat noch jemanden kennengelernt, einen Herrn den sie "Froschmann" nennt. Mit ihm trifft sie sich immer wieder zum Gespräch, wenn sie sich zufällig begegnen. Er erinnert sie an Houelleberq. Wenn sie ihm begegnet kreisen ihre Gedanken an ihr Schreiben, an Leben und Tod. Irene ist in diesem Roman die Ich-Erzählerin, sie befindet sich in der letzte Phase des Lebens. Das ist ihr bewusst, deshalb nimmt sie alles so intensiv wie nur möglich auf, um das Leben nochmal Revue passieren zu lassen. Die Erinnerungen an ihrem Mann werden wieder wach, an ihre Jugend, als sie ihren zukünftigen Ehemann als Austauschstudenten kennengelernt hat. Und jetzt 50 Jahre später, wo ihr Johann nicht mehr da ist, bleibt ihr nur wenig Freude im Leben über. Ihr ist bewusst, dass auch sie nicht mehr lange leben wird. Diese Geschichte verbindet Generationen, regt zum Nachdenken an, und fördert Empathie. Die Leseabschnitte sind nicht zu lang, es kommt keine Langeweile auf. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, man kann sich gut in ihre Rollen versetzten und fiebert mit ihnen mit. Der Schreibstil ist locker und flüssig, gespickt mit einer Prise Leichtigkeit und Humor. Es ist eine gelungene Geschichte. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, deshalb gibt es von mir 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.
LovelyBooks-BewertungVon booksforever am 18.08.2025
In Erwartung eines Glücks hat 176 Seiten. Es ist ein Roman über das Loslassen und über das Glück, das in unverhofften Begegnungen liegen kann. Es ist mit Leichtigkeit und Witz erzählt.Irene ist 75 Jahrealt. Sie ist eine deutsch - französische Schriftstellerin und wird mit Verdacht auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert. Es gibt aber Entwarnung, aber sie muss im Krankenhaus bleiben, um einige Untersuchungen vorsorglich durchführen zu lassen. Es wird ironisch und witzig vom Krankenhausalltag erzählt. Irene hat viel Zeit im Krankenhaus. Sie erinnert sich intensiv an ihren kurz zuvor verstorbenen Ehemann und lernt ihre Bettnachbarin Ada kennen. Nur ist Ada leider mit sich beschäftigt und nicht so gesprächig wie sich Irene gewünscht hätte. Ada ist eine junge Muslima, knapp 18 Jahre alt. Sie ist schwanger und ihre Probleme sind momentan riesig, sie weiß noch nicht wie sie die momentane Situation angehen soll. Sie hofft auf die Hilfe und Unterstützung von ihrer Familie. Irene hat noch jemanden kennengelernt, einen Herrn den sie "Froschmann" nennt. Mit ihm trifft sie sich immer wieder zum Gespräch, wenn sie sich zufälligbegegnen. Er erinnert sie an Houelleberq. Wenn sie ihm begegnet kreisen ihre Gedanken an ihr Schreiben, an Leben und Tod. Irene ist in diesem Roman die Ich-Erzählerin, sie befindet sich in der letzte Phase des Lebens. Das ist ihr bewusst, deshalb nimmt sie alles so intensiv wie nur möglich auf, um das Leben nochmal Revue passieren zu lassen. Die Erinnerungen an ihrem Mann werden wieder wach, an ihre Jugend, als sie ihren zukünftigen Ehemann als Austauschstudenten kennengelernt hat. Und jetzt 50 Jahre später, wo ihr Johann nicht mehr da ist, bleibt ihr nur wenig Freude im Leben über. Ihr ist bewusst, dass auch sie nicht mehr lange leben wird.Diese Geschichte verbindet Generationen, regt zum Nachdenken an, und fördert Empathie. Die Leseabschnitte sind nicht zu lang, es kommt keine Langeweile auf. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, man kann sich gut in ihre Rollen versetzten und fiebert mit ihnen mit. Der Schreibstil ist locker und flüssig, gespickt mit einer Prise Leichtigkeit und Humor. Es ist eine gelungene Geschichte. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, deshalb gibt es von mir 4 Sterne und eine Weiterempfehlung. 
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