Unter dem Titel "Starkes Finnland" hat der Autor Timo Nieminen seinen 9. Band der Reihe "Kriminalfälle von Jussi Linnrös" veröffentlicht. Gleich zu Beginn gibt es einen Rückblick ins Jahr 1945. Zwei Kriegsverbrecher, Martin und Tim, stürzen mit einem Flugzeug, welches mit gestohlenem Gold beladen ist, in den Inari See.
In der Jetzt-Zeit wird die Geschichte von Martin Hirth, dem Enkel von Martin, einem der beiden überzeugten Nationalsozialisten, erzählt. Er hat genügend Geld, um ein ausschweifendes Leben zu führen, ohne dass er gezwungen ist, seinen Lebensunterhalt durch Arbeit zu erzielen. Als er beginnt, über sein Leben nachzudenken und eine innerliche Leere spürt, beschließt er, die Partei "Starkes Finnland" zu gründen und fortan als Kandidat die Massen mit rechter Politik zu begeistern. Es kommt zu einem Mord im Politmilieu, Martin verliebt sich unsterblich in eine Journalistin und muss eine Entscheidung treffen...
Timo Nieminen überzeugt mit seiner Story, welche gut aufeinander aufgebaut ist und die Leserschaft in seinen Bann zieht. Er beherrscht das Talent, mit Worten die jeweiligen Situationen, zu denen auch die Reden im Kampf um die Wählerschaft gehören, so wie die Beschreibung der Gefühle so perfekt, dass schnell klar wird, worum es geht und worin der Erfolg des Kandidaten im Kampf um die Wählerstimmen liegt. Es wird eine Atmosphäre geschaffen, welche die Leser anregt, darüber nachzudenken, wie Menschen allein mit Worten und einer Präsenz auf der Bühne und in den Medien zu beeinflussen sind.
Ein gutes Buch, welches nicht nur zur Selbstreflexion anregt, sondern auch die Vergangenheit und Gegenwart nebeneinander stellt und die Gefahren aufzeigt, in denen die Gesellschaft sich in Krisenzeiten bewegen kann.