Das Cover ist ein absoluter Blickfang modern, reduziert und dabei doch geheimnisvoll.
Die Geschichte selbst basiert auf einer faszinierenden Idee: Ein forensischer Phonetiker, der anhand von Stimmen Verbrechen aufklärt das ist mal etwas anderes und hebt sich erfrischend vom üblichen Thriller-Einerlei ab. Die Umsetzung dieser Idee gelingt ausgesprochen gut. Die Handlung ist rasant, wendungsreich und bis zum Schluss spannend. Die Zusammenarbeit mit Sebastian Fitzek, der die Grundidee zur Geschichte lieferte, ist spürbar sie verleiht dem Buch eine zusätzliche psychologische Tiefe.
Der Schreibstil ist prägnant, flüssig und zugleich sehr bildhaft. Man fliegt förmlich durch die Seiten und kann kaum aufhören zu lesen.
Die Figuren sind gut gezeichnet und wirken glaubwürdig. Protagonist Matthias Hegel, der geniale und zugleich geheimnisvolle Phonetiker, ist ungewöhnlich und faszinierend. Auch die Journalistin Jula Ansorge überzeugt mit Ecken, Kanten und einem starken Willen.
Das Buch ist interessant für mich, weil es ein neues Terrain betritt: Es verknüpft Thriller-Spannung mit der eher unbekannten Welt der forensischen Phonetik und das äußerst erfolgreich. Man lernt etwas Neues, ohne dass es belehrend wirkt. Die Balance zwischen Unterhaltung und Tiefe ist hervorragend gelungen.
Vincent Kliesch hat mit Auris nicht nur ein packendes Buch geschrieben, sondern auch bewiesen, dass er sich zu den starken Stimmen des deutschsprachigen Thriller-Genres zählen darf.