Grundbegriffe der Thermodynamik

Die klassische Thermodynamik, geschaffen durch die Arbeiten vieler bedeutender Gelehrter, unter denen die deutschen Wissenschaftler eine besondere Stellung ein­ nahmen, erfuhr durch ihre Anwendung in vielen Gebieten der Wissenschaft und Technik eine weite Verbreitung. Ungeachtet dessen besitzt die klassische Thermodynamik nur einen begrenzten Anwendungsbereich, da sie sich auf die Beschreibung der Gleichgewichtsprozesse be­ schränkt, der größte Teil der realen physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse jedoch irrever­ sibel verläuft. Gegenwärtig wird auf dem Gebiet der Thermodynamik der irreversiblen Prozesse mit wachsen­ der Intensität gearbeitet. Es besteht die berechtigte Hoffnung, daß in nicht allzu ferner Zukunft eine thermo­ dynamische Theorie entstehen wird, welche die Mehrheit der in der Natur ablaufenden irreversiblen Prozesse umfaßt. Es ist deshalb erforderlich, die jungen heran­ wachsenden Wissenschaftler mit dem Problemkreis der Thermodynamik vertraut zu machen. Dazu wird, wie ich meine, dieses Taschenbuch von Dieter Leuschner "Grundbegriffe der Thermodynamik" beitragen. Das Buch macht den Leser in knapper und verständ­ licher Form sowohl mit den Grundlagen der klassischen Thermodynamik als auch mit einigen gegenwärtigen Problemen der linearen und nichtlinearen thermo­ dynamischen irreversiblen Prozesse bekannt. Die für die Thermodynamik charakteristischen Methoden und Verfahren der Beweisführung werden ausführlich be­ schrieben. Es wird kurz auf die Anwendungsgebiete der klassischen Thermodynamik und auf die Bereiche, in 6 Geleitwort denen eine Nutzung der heutigen Thermodynamik möglich ist, eingegangen. So können aus diesem Buch die Anfangskenntnisse geschöpft werden, die den Zu­ gang zur modernen Thermodynamik ermöglichen.

1. Einführung. - 1. 1. Voraussetzungen. - 1. 2. Grundlegende thermodynamische Begriffe. - 2. Thermodynamische Gesetze. - 2. 1. Nullter Hauptsatz (O. HS). - 2. 2. Erster Hauptsatz (1. HS). - 2. 3. Zweiter Hauptsatz (2. HS). - 2. 4. NERNSTsches Theorem. - 2. 5. Prinzip der minimalen Entropieproduktion. - 2. 6. Nichtlinearitäten. - 3. Statische Thermodynamik. - 3. 1. Statistische Begründung thermodynamischer Gesetzmäßigkeiten. - 3. 2. Verschiedene Statistiken. - 3. 3. Statistik des Nichtgleichgewichts. - 4. Anwendungen. - 4. 1. Zusammenhang von Energie und Zustandsgieichung für thermodynamische Systeme. - 4. 2. SEEBECK-Effekt. - 4. 3. Instabilität einer biochemischen Reaktion. - 4. 4. Absolutwert thermodynamischer Kenngrößen. - 5. Anhang. - 5. 1. Netzwerkthermodynamik. - 5. 2. Relativistische Thermodynamik. - 5. 3. Hydrothermodynamik. - 5. 4. Entropie und Information. - 5. 5. Negative thermodynamische Temperaturen.