Die Teilnahme an Spiel- und Konversationsgemeinschaften im Internet - sog. multi user dimensions (MUDs) - führt nicht nur zur Konstituierung virtueller Gruppen, sie beeinflußt auch Struktur und Umfang realweltlicher sozialer Netzwerke. Im virtuellen Raum bilden sich spezifische Übereinkünfte sozialen Handelns, Rollenstrukturen und Vertrauensvorschüsse aus, welche als Indikatoren für virtuelle Gemeinschaftsbildung gelten können. Im realen Leben führt diese virtuelle Praxis zur Ausweitung der egozentrierten sozialen Netzwerke. Ergebnisse einer real life-Befragung von 40 SpielerInnen sowie die detaillierte Analyse dreier MUD-Environments (Silberland, Ultima Online, Palazzo) zeigen überdies, daß MUDs jeweils spezifische Spielertypen mit unterschiedlichen Lebensstilen anziehen.
Inhaltsverzeichnis
Problemaufriß. - 1. Der Stellenwert von Multi User Dimensions (MUDs). - 1. 1. Computer und Alltagswelt. - 1. 2. Die Bedeutung von MUDs. - 1. 3. Anwendungsbereiche von MU* Technologie. - 2. Forschungszugang. - 3. Theoretische Implikationen und Forschungsansatz. - 4. Ergebnisdiskussion. - 4. 1. Methodisches Vorgehen. - 4. 2. MUD-styles: Silberland, Ultima Online und Palazzo. - 4. 3. Charaktere und Spielfiguren. - 4. 4. Freizeit- und Lebensstile der Befragtengruppe: real life-styles. - 4. 5. Soziale Praxis in MUDs. - 4. 6. Spielertypologie, Milieus und Werthaltungen RL- und MUD-styles. - 4. 7. MUD-Communities: Gemeinschafts- und gruppensoziologische vs. soziometrische Perspektiven. - 4. 8. Soziale Netzwerke und MUDing. - 4. 9. Zusammenfassende Interpretation. - 5. Literatur. - 6. Abstract. - Nachwort.