Diese Studie zu Paul Klee eröffnet einen faszinierenden Blick in die Abgründe der Kunst- und Zeitgeschichte. In Klees Werken verweben sich (innere) Stimme und Bild in ein szenisches Spiel. Im Faschismus wird aus dem Spiel Ernst: In der Krankheit Sklerodermie kommt es zur tödlichen Fusion von Körper und Werk.
In seinen Werken überträgt Paul Klee den Übergang von (innerer) Stimme und (äußerem) Bild in ein szenisches Spiel - und stellt uns vor das Problem einer möglichen Opferlosigkeit dieses Übergangs. Als Musiker, Zeichner und Maler experimentiert er vielfältig mit dieser szenischen Dramatik. Werkimmanent stellt sich dabei die Frage, wie die Gewalt der Sinnenübergänge in den Kunst- und Designproduktionen moderiert und Schuldfreiheit 'naturhafter' Produktion erreicht werden kann. Seine neurodermitische Erkrankung zeigt in äußerster Verdichtung - der Sklerose als Palimpsest der Organhäute - den einbehaltenen Schuldkonflikt am Körperbild und dessen nothafte Entäußerung in Malerei. Die Sklerose Klees ist die ultimative Antwort auf das faschistische Programm sich selbst restlos konsumierender (Kriegs-)Produktion.