Wie die Geschichte um Kommissarin Hulda beginnt ... Island, November 1980: Die junge, unerschrockene Polizistin Hulda Hermannsdóttir erhält eines Abends einen Anruf von ihrem Vorgesetzten. In einer abgelegenen Jagdhütte im Norden des Landes wurde ein Teddybär gefunden - möglicherweise ein Hinweis auf einen seit langer Zeit ungelösten Fall eines vermissten Kindes. Hulda macht sich mit einer Kollegin sofort auf den Weg in das abgelegenene und dünn besiedelten Tal. Doch dort empfängt man sie alles andere als freundlich. Außerdem merkt Hulda, dass ihre neue Kollegin sehr ehrgeizig ist und sich zu einer direkten Konkurrentin entwickelt ...Mit dem fünften Teil der "Hulda"-Reihe gehen wir noch weiter in der Vergangenheit der Polizistin zurück. Hulda ist noch relativ am Beginn ihrer Laufbahn bei der Polizei und hofft in ihrem neuesten Vorgesetzten, Sölvi, endlich einen Verbündeten gefunden zu haben, der ihr mal hilft und keine Steine auf dem Weg die Karriereleiter hinauf in den Weg legen will.Auch privat läuft es gar nicht mal so schlecht. Zwar arbeitet ihr Mann sehr viel und ist nur wenig zu Hause, aber dafür hat sie ein umso innigeres Verhältnis zu ihrer kleinen Tochter und malt sich daher ihre Zukunft - sowohl beruflich als auch privat - in den schönsten Farben aus.Da wir ja schon wissen, wie Huldas weiteres Leben verlaufen wird, musste ich an der ein oder anderen Stelle ordentlich schlucken. Das war teilweise ordentlich bedrückend.Ebenfalls bedrückend empfand ich Huldas ganze Art. Sie war mir überhaupt nicht sympathisch und hat teilweise sogar richtig kalt auf mich gewirkt, wenn sie von ihren Kollegen und ihr absolutes Desinteresse (bzw. ihrem immer nur geheucheltem Interesse) ihnen gegenüber geredet hat.So kalt hatte ich Hulda gar nicht in Erinnerung - obwohl besonders die ersten drei Bände auch schon einige Jahre zurückliegen für mich.Aber nicht nur Hulda war mir dieses Mal ziemlich unsympathisch, auch Alfrun, Huldas junge Kollegin, die ihr zugeteilt wird, hat bei mir keinen guten Eindruck hinterlassen. Irgendwie konnten mich die Frauenfiguren hier dieses Mal alle nicht sonderlich überzeugen. Wirklich sympathisch war jedenfalls keine.Der Fall an sich war ein zwanzig Jahre alter Cold Case, der neu aufgerollt werden sollte, da ein möglicherweise wichtiges Beweisstück frisch aufgefunden worden ist. Die Spannung war - wie üblich für diese Reihe - eher mäßig, aber die Atmosphäre wie immer wahnsinnig toll. Dazu hat eben auch beigetragen, dass wir schon so viel mehr von Huldas Zukunft kennen und daher einen komplett anderen Blick auf ihre Träume, Wünsche und Hoffnungen haben und auch ihre hier getroffenen Entscheidungen sind mit unserem Zukunftswissen wirklich bedeutend.Was für mich absolut gelungen war, war der Twist zum Schluss. Der Fall scheint lange auf einen bestimmten Punkt hinauszulaufen und dann kommt es eben doch noch mal ganz anders. Diese Überraschung hat wirklich viel in meiner Bewertung noch einmal gutmachen können.Fazit: Die Spannung ist mal wieder gewohnt mäßig, dafür ist die Atmosphäre wie immer sehr gelungen düster und bedrückend und unser Wissen über Huldas Zukunft trägt dazu ebenfalls noch mal bei. Das Ende liefert dafür einen sehr gelungenen Twist und konnte mich absolut überzeugen, weswegen ich meine 3,5 Sterne auch aufrunde.