Auf den ersten Blick musste ich bei dem Cover an einen Fantasy Roman denken. Doch so viel Fantasy steckt in dem Buch gar nicht drin. Auf einem schwarzen Hintergrund sieht man allerlei Details, die zu Ägypten und dem Nil passen. So sind rechts und links in dunkelgrün Krokodile zu sehen, die man auch im Farbschnitt wieder findet. Etwa in der Mitte ist ein Tempeleingang zu erkennen, vor dem die helle Silhouette einer Frau im Kleid zu sehen ist. Palmen, Blätter und mehr umranden das Ganze und machen es zu einem wunderschönen Gesamtbild.
What the River knows von Isabel Ibañez erschien im Ravensburger Verlag. Es ist der Auftakt der Geheimnisse des Nils Dilogie, die im Ägypten um 1884 spielt. Die Geschichte handelt von Inez, die sich auf die Suche nach ihren Eltern macht, die unter mysteriösen Umständen in Ägypten ums Leben gekommen sind. Mit dem Geschenk von ihrem Vater, einen Ring begibt sie sich auf eine Reise, die sie niemals vergessen wird. Doch kann sie die Umstände vom Tod ihrer Eltern wirklich aufdecken? Und was hat ihr Onkel damit zu tun?
Nach einem Monat auf See, über einen launischen Ozean hinweg, war ich endlich angekommen. Um einige Pfunde leichter das Meer und ich, wir mochten uns einfach nicht und nach unzähligen schlaflosen, tränenreichen Nächten und immer den gleichen Kartenspielen mit meinen Mitreisenden war ich tatsächlich hier. Ägypten.
Mit den Worten der Ich-Erzählerin Inez Olivera könnte ich ihre Passage von Buenos Aires nicht besser in Worte fassen. Wobei ich als Leser auch nicht wirklich mehr über die Schiffahrt über den Ozean erfahre, denn die Geschichte startet so richtig erst mit ihrer Ankunft in Alexandria.
Seit Jahren habe ich mich mal wieder an Romantasy gewagt und wurde nicht enttäuscht. Für mich persönlich hielt sich der Fantasy Anteil im Rahmen, denn er fügte sich perfekt in das mystische Ägypten von 1884 ein. Überall sprudelte es von Entdeckergeist und so störten mich die kleinen magischen Elemente nicht weiter, denn ich war viel zu sehr fasziniert von den Archäologischen Funden.
Passend zum Spielort habe ich den Roman während unserer Nilkreuzfahrt gelesen. Für uns ging es von Luxor über Esna nach Assuan und mit einem kleinen Stopp am Isis Tempel von Philae wieder zurück nach Luxor. Eine Woche Kultur pur mit ganz vielen Eindrücken, von denen einer hier zwischen den Romandeckeln eingefangen wurde.
Unsere Nilkreuzfahrt war unter anderem mit ein Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam wurde und so dem Romantasy Genre eine Chance gegeben habe. Wie schon erwähnt, hab ich den Ausflug in dieses Genre sehr genossen und warte jetzt sehnsüchtig auf den zweiten Band der Dilogie, der am 7. September erscheint.
Ein Energieschub, ausgelöst von einer übernatürlichen Macht. Mir lief es kalt den Rücken hinunter, und es kribbelte in meinen Fingen. Mein Körper erkannte die untrügliche Gegenwart mit dem magischen, die meinen Mund mit dem Geschmack von Blumen erfüllte.
Inezs abenteuerliche Reise von Argentinien nach Ägypten hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Das erste Aufeinandertreffen von Whit und Inez hat mich zum Schmunzeln gebracht. Und so bekam ich direkt ein Gespür dafür, was kommen wird. Das folgende Zitat zeigt in Kürze, einen Schlagabtausch der beiden.
Sagen Sie mir, erklärte er in schleppendem Tonfall, Was muss ich tun, damit Sie aufhören, mir ständig Fragen zu stellen? Eine von ihnen mal beantworten.
Inez übernimmt als Ich-Erzählerin den größten Part der Geschichte. Nur in wenigen kurzen Abschnitten darf ich auch der Erzählung von Whit folgen. So kann ich nur bedingt in seine Welt eintauchen.
Meine persönliche Faszination war die Nähe zu meinem Reiseabschnitt. Wobei ich mit dem Buch erst gestartet bin, nach dem ich selbst den Isis Tempel bei Assuan besucht hatte. Allerdings befand ich mich nicht am selben Ort, wie Inez 1884, denn der Tempel wurde für den Bau des Staudamms auf eine andere Insel versetzt, so dass er weiterhin besichtigt werden kann.
Philae war, auch wenn es etwas abgelegener lag, als viele andere Sehenswürdigkeiten in Theben, ein beliebtes Ausflugsziel. Nicht umsonst war es ja als Perle der Nils bekannt.
Mit meiner unmittelbaren Nähe zum Geschehen konnte ich viel tiefer in die Geschichte eindringen und mir direkt ein Bild vom Lager an der Ausgrabungsstätte machen.
Planst du gerade eine Nilkreuzfahrt oder eine Reise nach Ägypten? Fasziniert dich die Welt der Pharaonen? Dann habe ich hier für dich genau das richtige Buch. Tauche mit What the River knows von Isabel Ibañez schon mal ein, in eine besondere Welt. Und lasse dich entführen in eine andere Zeit. Erlebe den Entdeckergeist um 1884 und tauche ein in die ganz besondere Magie der Zeit. Ich habe das Buch einfach nur geliebt und empfehle es sehr gerne weiter.
Abschließen möchte ich mit den Worten von Elvira, der Cousine der Ich-Erzählerin.
Kann es etwas Schöneres geben, als eine meiner eigenen Geschichten in Leder gebunden auf einem Regal in einem Buchladen zu sehen?