Für Patta ermittelt Brunetti diesmal nur pro forma, doch Paola ist unerbittlich: Sie will wissen, was für ein Mensch der Tote war, der bei den Brunettis in der Nachbarschaft umgekommen ist. Dabei sieht alles - zunächst - nach einem Unfall aus. Niemand will etwas gewusst haben. Doch auch Nichtstun kann zum Verhängnis führen. Brunettis privatester Fall.
Donna Leon, geboren 1942 in New Jersey, arbeitete als Reiseleiterin in Rom und als Werbetexterin in London sowie als Lehrerin und Dozentin im Iran, in China und Saudi-Arabien. Die Brunetti-Romane machten sie weltberühmt. Donna Leon lebte viele Jahre in Italien und wohnt heute in der Schweiz. In Venedig ist sie nach wie vor häufig zu Gast.
Pressestimmen
»Donna Leon hat mit ihrem Commissario Brunetti eine ebenso sympathische wie intelligente und humane Figur erfunden, ein ebenbürtiges italienisches Pendant zum französischen Kollegen Maigret. « Christa Hasselhorst / Die Welt, Die Welt
Brunetti geht immer
Brunetti ermittelt dieses Mal privat: Der junge, taubstumme Mann, der in seiner Reinigung gearbeitet hat, ist an einer Überdosis Schlaftabletten gestorben. Kann es sein, dass es gar kein Unfall war? Und wer war der junge Mann überhaupt? Besonders die zweite Frage stellt sich bald, da er offiziell gar nicht zu existieren scheint. Lange ist es her, dass ich einen Brunetti gelesen habe und so war ich gespannt, ob die Reihe ihre Faszination beibehalten hat. Ich kann gleich schon sagen, dass es ihr gelungen ist. Mit Brunetti fühlt man sich wohl - und das, obwohl es an Gesellschaftskritik nicht mangelt und immer wieder mal grundlegene, unangenehme Probleme aufgegriffen und analysiert werden. Hier beschäftigt sich Brunetti zwangsläufig mit dem Thema Sprache - und den Einschränlungen, die ein Fehlen dieser bedeuten. Zudem war der Junge (so wird er hier von vielen gesehen - obwohl er eigenlich schon ein erwachsener Mann ist) auch in seinen geistigen Fähigkeiten eingeschränkt. Brunetti macht sich immer mehr Gedanken dazu, wie er aufgewachsen sein könnte und wie es ihm ergangen ist. So wird hier der Versuch gemacht, sein Leben nach seinem Tod zu rekonstruieren - auch, weil Brunetti nicht an einen Unfalltod glaubt. Ein Aspekt, was es mit der Herkunft des jungen Mannes auf sich hat, war für mich relativ bald ersichtlich und ich hab mir immerzu die Frage gestellt, warum Brunetti es eben nicht merkt. Die ganze Grausamkeit, die das "Lösen" des Falls mit sich bringt, war aber auch für mich überraschend. So ganz zufrieden war ich mit der Auflösung auch nicht - wobei ich da nicht alleine bin. Auch Brunetti muss sich eingestehen, dass es nicht immer Gerechtigkeit gibt. Fazit: Ich frag mich, warum ich so lange keinen Roman der Reihe mehr gelesen habe, da ich mich bei Brunetti und in Venedig wieder sehr wohl gefühlt habe.
LovelyBooks-BewertungVon UlrikeBodeam 11.09.2024
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