Kleine große Schritte von Jodi Picoult ist für mich ein absolutes Jahreshighlight - ein Buch, das nicht nur bewegt, sondern auch den Blick auf die Welt verändert. Es war augenöffnend und hat mir gezeigt, wie tief Rassismus im Alltag verankert ist - oft in kleinen, scheinbar nebensächlichen Momenten, die für Betroffene jedoch alles andere als unbedeutend sind.Besonders beeindruckt hat mich die Erzählweise aus drei Perspektiven. Jede der Figuren - sei es Ruth, Turk oder Kennedy - wurde so authentisch und menschlich gezeichnet, dass ich mich in alle hineinversetzen konnte. Sie alle waren auf ihre eigene Weise nahbar und nachvollziehbar, auch wenn sie sehr unterschiedliche Hintergründe und Einstellungen mitbringen. Genau das macht das Buch so stark: Es stellt niemanden eindimensional dar, sondern beleuchtet verschiedene Sichtweisen mit Tiefe und Feingefühl.Jodi Picoult kratzt nicht nur an der Oberfläche, sondern dringt in die Komplexität des Themas Rassismus ein - ohne moralischen Zeigefinger, aber mit viel Kraft. Dabei zeigt sie auf eindrückliche Weise, wie sehr Vorurteile und gesellschaftliche Strukturen unser Denken beeinflussen - selbst bei den "gut gemeinten" Handlungen.Am Ende blieb ich mit vielen Gedanken und neuen Erkenntnissen zurück. Dieses Buch hallt lange nach - und genau das macht es so besonders. Absolute Leseempfehlung!