Gott, hilf dem Kind

Als ich Gott, hilf dem Kind von Toni Morrison aufschlug, wusste ich sofort: Das hier wird wehtun - aber auch gut tun. Und genau so war es. (Mehr zu Morrison:https://love-books-review.com/de/rezensionen-nach-autor/toni-morrison/ )Die Geschichte von Bride, einer jungen Frau mit dunkler Haut, beginnt wie ein leiser Schrei. Ihre Mutter lehnt sie ab - einfach nur wegen ihrer Hautfarbe. Schon auf den ersten Seiten hatte ich einen Kloß im Hals.Toni Morrison schreibt direkt, fast kühl - aber jeder Satz sitzt. Ich habe gemerkt, wie Worte brennen können, ohne laut zu sein.Was mich besonders getroffen hat, war, wie sehr das Kind in Bride nie ganz erwachsen wurde. Sie glänzt äußerlich, ja. Doch innen kämpft sie. Um Liebe. Um Anerkennung. Um sich selbst.Die Sprache? Klar. Poetisch. Ohne Schnörkel. Aber voller Gefühl.Morrison lässt nicht locker. Sie zeigt, wie tief Verletzungen gehen - und wie lange sie nachwirken. Aber sie zeigt auch: Heilung ist möglich. Langsam, schmerzhaft, aber möglich.Ich habe dieses Buch nicht gelesen. Ich habe es gespürt. In der Brust. In der Kehle.Gott, hilf dem Kind ist kurz. Aber es bleibt.Ein Buch über Rassismus, Trauma, Liebe - und darüber, wie wir lernen, uns selbst zu sehen.Danke, Toni Morrison. Für diesen Blick.Und für diese Wahrheit.

Die Vielzahl an bedeutsamen Themen wirkten aufgrund der Kürze des Buches zu überladen, weshalb es mir zu konstruiert war. Dennoch lesenswert