Stimmungsvoller und atmosphärischer Provence-Krimi zur Weihnachtszeit
Das deutsche Ehepaar Kantor ist schon seit geraumer Zeit verheiratet, der Alltag ist längst eingekehrt, es kommt vermehrt zu Spannungen, Zweisamkeit in der Wohnung ist eher erdrückend für die Beiden, nachdem die gemeinsame Tochter zum Studium in England ausgezogen ist. Geldprobleme belasten nun auch noch die Beziehung, denn das Studium ist teuer, Nicola Kantor, die bisher als Journalistin bei einer Zeitschrift arbeitete, hat ihren Job verloren. Andreas Kantor, der Lehrer ist, liebäugelt hingegen seit längerem mit einem Sabbatical, noch dazu leistet er sich gerne teure Sachen. Doch woher all das Geld nehmen? Es kommt immer wieder zu Streitereien und die einstige Liebe zwischen den Beiden ist auf der Strecke geblieben. Als Andreas' Kollege daher jemanden sucht, der sein Haus in der Provence zu Weihnachten aufsucht und nach dem Rechten sieht, sagt Andreas begeistert zu. Er erhofft sich durch den Aufenthalt in einer anderen Umgebung neuen Schwung in ihre Ehe zu bringen. Nicola, die vor vollendete Tatsachen gestellt wird, missfällt die Idee, aber die Kantors brechen kurz vor Weihnachten in die Provence auf. Leider hat auch dort der Winter Einzug gehalten. Wenn auch das kleine Örtchen sehr malerisch ist, so ist es doch auch sehr verlassen. Es fällt imme mehr Schnee, langsam ist man abgeschnitten von der Außenwelt. Es gibt nur wenige Menschen im Ort. Eines Morgens muss Andreas feststellen, dass der Keller des Hauses teilweise eingestürzt ist. In den Trümmern macht er eine erschütternde Entdeckung: Ein Sarg mit einer verwesten Leiche. Andreas gerät in Panik und will Hilfe aus dem Ort holen. Als er endlich mit einer örtlichen Geschäftsfrau zurück eilt, ist die Verwirrung komplett. Der Sarg mit der Leiche ist fort! Was ist geschehen?Ich habe schon andere Bücher von Cay Rademacher gelesen, die als Krimiserie ebenfalls in der Provence angesiedelt sind und fand die Szenerie dort immer sehr atmosphärisch und malerisch beschrieben. Auch hier gelingt dies dem Autor sehr gut. Ebenfalls sind die Protagonisten gut gezeichnet und der Leser kann sich in die beklemmende Situation vor Ort gut hineinfühlen und seine Spekulationen anstellen. Die Handlung ist nicht nervenaufreibend, aber durchaus fesselnd und ohne viele Längen. Das Ende kommt schlüssig aber mit Überraschung daher. Ich wurde sehr gut unterhalten!.