Nela kann mit Romantik nichts anfangen. Als ihre Freunde sie als Gag zu einem Brautshooting mitnehmen, kann sie das ganze nur ironisch nehmen. Unerwartet trifft sie dort auf Max, der als Trauzeuge seine beste Freundin begleitet. Sie fühlen beide eine gewisse Verbindung zueinander, halten sich jedoch voneinander fern, da sie davon ausgehen, dass der jeweils andere verlobt ist und bald heiraten wird. Als Max auch noch mit seiner Firma die Räume über dem Plattenladen von Nela bezieht, müssen sie immer weiter der Anziehungskraft zueinander widerstehen, auch wenn das immer schwieriger wird. Das Buch ist wechselnd aus den Perspektiven von Max und Nela geschrieben. Beide tun sich etwas schwer damit, sich in ihren Rollen wohlzufühlen. Nela ist irgendwie noch auf der Suche nach sich, auch wenn sie insgesamt zufrieden damit ist, dass sie keine romantischen Gefühle hat und generell nichts von Heiraten oder ähnlichem hält. Max hingegen ist auf der Suche nach der großen Liebe, nach der Einen und möchte auf jeden Fall lieber schneller als langsamer eine Familie gründen. Die Protagonisten sind auf ihre Art extrem unterschiedlich und reden sehr oft aneinander vorbei, auch wenn sie wirklich süß dabei sind. Ich bin generell nicht der größte Fan von Misscommunication-Büchern, hier ist es aber witzig gemacht, da beide wenn sie aufeinander treffen jedes Mal extrem schüchtern sind, was die Kommunikation insgesamt einfach sehr erschwert. Max ist generell eher schüchtern, Nela wird schüchtern, wenn sie auf ihn trifft. Das Buch basiert zum Glück nicht nur darauf, auch wenn es einen Großteil ausmacht. Die Handlung geht auch um die Fragen, wo die Protagonisten hinwollen, was Glücklichsein für sie bedeutet und ob und wie sich das im Laufe des Lebens auch ändern kann. Insgesamt hat mir das Buch vor allem Aufgrund des tollen Schreibstils gefallen. Er ist einfühlsam, unaufdringlich und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ich kann das Buch klar Empfehlen, vor allem für alle End-Zwanziger/Anfang-Dreißiger, die auch irgendwie das Gefühl haben, noch nicht angekommen zu sein.