Das Winter-Cottage

Leider konnte mich Das Winter-Cottage nicht überzeugen, obwohl ich mit großen Erwartungen an eine gemütliche und winterliche Geschichte herangegangen bin. Die erhoffte winterliche Atmosphäre spielte jedoch überraschend wenig Rolle, was für mich einen der ersten großen Dämpfer darstellte.Auch mit den Hauptcharakteren Rilla und Lachlan wurde ich nicht warm. Beide wirkten auf mich zu glatt und eindimensional, was es schwer machte, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Die Nebencharaktere wie Lachlans Schwestern hatten zwar mehr Charme, doch auch sie blieben letztlich auf eine einzige Eigenschaft reduziert. Besonders störend fand ich, dass die Geschichte dabei auf Geschlechterklischees zurückgreift, anstatt diese zu hinterfragen: Der Freund, der sich für eine neue Beziehung verändert, die karriereorientierte, unsympathische Freundin oder die Schwester, die nach einer Trennung nun ihre Rolle als alleinerziehende Mutter finden muss. Diese Vereinfachungen haben viel Potenzial verschenkt.Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden für meinen Geschmack zu offensichtlich und wenig subtil erzählt. Statt Raum für Interpretation und eigene Entdeckungen zu lassen, wurden die Dynamiken der Figuren fast ausschließlich durch innere Monologe oder überdeutliche Szenen erklärt. Die wieder aufflammende Liebe zwischen Rilla und Lachlan wirkte dadurch wenig glaubwürdig - es fehlte an echter Reflexion darüber, wie sich beide verändert haben könnten.Die Handlung selbst plätscherte vor sich hin, ohne mich wirklich zu fesseln. Die wenigen emotionalen Höhepunkte oder Überraschungen reichten nicht aus, um die Geschichte spannend oder einprägsam zu machen. Insgesamt hat Das Winter-Cottage bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Leicht zum Lesen für zwischen-durch.