Gerüchte, Klatsch und ein wenig Spionage Julia Quinn liefert mit dem zweiten Band ihrer Bevelstoke-Reihe erneut eine unterhaltsame Mischung aus Witz, Charme und romantischem Knistern. Lady Olivia Bevelstoke hört ein skandalöses Gerücht: Ihr neuer Nachbar Sir Harry Valentine soll seine Verlobte ermordet haben. Neugierig bezieht sie einen Beobachtungsposten am Fenster und wird prompt von ihm ertappt. Harry macht ihr unmissverständlich klar, dass sie als Spionin völlig untauglich ist. Doch in seinen Augen liegt etwas, das Olivias Herz gefährlich schneller schlagen lässt.
Julia Quinn versteht es einmal mehr, ihre Figuren mit spritzigen Dialogen, ironischem Unterton und einem Schuss Selbstironie zum Leben zu erwecken. Besonders die Wortgefechte zwischen Olivia und Harry sind ein Vergnügen mal neckend, mal bissig, aber immer mit diesem unterschwelligen Charme, der Quinns Romane so unverwechselbar macht. Die Autorin überzeichnet manche Situationen bewusst, was der Geschichte einen leichtfüßig-theatralen Ton verleiht.
Olivia ist eine liebenswerte Mischung aus Mut, Neugier und einer Prise Naivität. Sie hat ihren eigenen Kopf, aber manchmal fehlt ihr der Blick für die Folgen ihres Handelns was für amüsante Momente sorgt. Harry dagegen ist charmant, ein wenig geheimnisvoll und besitzt genau den richtigen Funken Schlagfertigkeit, um Olivias Spionageambitionen zu kontern. Ihre Interaktion ist das Herzstück des Romans und sorgt für reichlich Lesespaß. Wer Julia Quinns Bridgerton-Romane mag, wird sich hier sofort heimisch fühlen. Das London der Regency-Ära bildet einen atmosphärischen Hintergrund für eine Liebesgeschichte, die humorvoll, verspielt und romantisch zugleich ist. Die Handlung lebt weniger von überraschenden Wendungen als vom Esprit und der Chemie zwischen den Figuren.
Fazit:
Eine locker-leichte, charmante Lektüre, die mit witzigen Dialogen, liebenswerten Charakteren und einer Prise Romantik bestens unterhält. Perfekt für einen entspannten Nachmittag am besten mit einer Tasse Tee und einem Platz in der Sonne.