Das ungewöhnliche Setting Grönland machte mich neugierig, und so zog Eisrausch von Roland Muller, erschienen im Aufbau Verlag, bei mir ein.
Kurz zur Handlung:
Der dänische Polizist John wird nach Grönland zwangsversetzt. Hier, im ewigen Eis, soll er den Doppelmord an zwei Mitarbeitern eines umstrittenen Tagebauprojektes aufklären und gleichzeitig die Sicherheit der Mitarbeiter dort gewährleisten.
Meine Meinung:
Grönland ist schon einmal ein ungewöhnliches Setting. Sofort zog mich Roland Muller in die Storyline, die durch die raue und unwirtliche Umgebung perfekt unterstrichen wurde. Vieles ist Fiktion, doch jeder weiß, dass Grönland reich an Bodenschätzen ist und so manches Land diese gerne ausbeuten möchte. Der Klimawandel ist nirgendwo so deutlich zu spüren wie hier; das ewige Eis schmilzt unaufhörlich mit großen Folgen weltweit und vor Ort. Diese topaktuellen Themen verarbeitet der Autor geschickt und spannend zu einem Ökothriller, der für mich sehr real wirkte.
Die Charaktere sind tief und gut ausgearbeitet, und die Storyline wies lediglich eine Länge im zweiten Drittel des Buches auf. Durch diesen Einschub, so interessant er auch war, flachte hier der Spannungsbogen ab; da hätte ich mir etwas mehr Zug im Storytelling gewünscht. Auch waren die Kapitel für meinen Geschmack zu lang. Doch das ist Klagen auf sehr hohem Niveau. Mit Eisrausch schenkte mir der Autor spannende Lesestunden, und obwohl die Handlung Fiktion war, blieb da doch ein ungutes Gefühl in mir. Dieser Thriller hallt nach, und ich kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen: 4,5 von 5 Sternen für diesen brisanten Thriller.