Pleasure & Pain - Fessle mein Herz, ist der Auftakt einer Trilogie von Liz Rosen über einen BDSM Club und dessen Betreiber-Familie.
Der Umfang des Buches ist mit seinen ~250 Seiten angenehm kurz gehalten, wodurch es sich zügig weglesen ließ und somit auch kein Platz für Längen gelassen wurde. Etwas, das ich sehr zu schätzen weiß, wenn ein/e Autor/in sich auf die Fakten und das Thema beschränkt und nicht zu ausschweifig wird.
Die Geschichte wird aus zwei POVs erzählt, was dem Ganzen meiner Meinung nach mehr Tiefe und Authentizität verleiht und die Nachvollziehbarkeit der Handlungen und Gefühle erhöht.
Wir begleiten Violet, die als Journalistin in einer Redaktion arbeitet, deren Zeitung online sowie auf Papier veröffentlicht. Da ebendiese aktuell keine guten Zahlen schreibt, soll eine Sparte eingestampft werden, was zu Stellenabbau führen würde und wiederum Violets Job in Gefahr bringt. Nun soll sie die Zeitung durch eine exklusive Geschichte über den BDSM Club Pleasure & Pain, dessen Besitzer unbekannt und deren Klientel geheim sind, retten und sich dafür undercover einschleusen.
Bei ihrem Bewerbungsgespräch trifft sie jedoch auf Elijah, Uhren Ex-Freund und Mitgründer des Clubs, was beide völlig aus der Bahn wirft. Violet möchte am liebsten einfach nur weg, Elijah, eine zweite Chance.
Aber was passiert, wenn Violet immer mehr in den Bann des Clubs und ihres Ex gerät und Elijah einen Maulwurf enttarnen muss?
Mir haben die Charaktere und ihre Entwicklungen sehr gut gefallen. Auch die Entwicklungen, diese beide in den letzten Jahren durchgemacht haben, denn ja, wir bekommen auch Rückblicke in die ehemalige Beziehung der beiden. Aber auch die Nebencharaktere haben es mir direkt angetan und ich freue mich alle in den nächsten zwei Bänden nochmal wiederzusehen.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass Liz Rosen das Thema BDSM nicht nur plump als "verbotene" Sexpraktiken abtut, sondern dass sie sich dafür einsetzt, BDSM gesellschaftsfähig zu machen. Und zwar nicht in dem Sinne, dass es auf offener Straße ausgelebt werden soll, sondern dass es einfach kein Tabuthema mehr sein sollte. Die Autorin leistet meiner bescheidenen Meinung nach unwahrscheinlich viel und vor allem wertvolle Aufklärung, was das Thema angeht. Es werden nicht nur die "rosigen" Seiten aufgezeigt, sondern auch, wie es vielleicht besser nicht laufen sollte. Und das finde ich richtig und vor allen Dingen auch wichtig. Man sollte sich nicht dafür schämen müssen, oder das Gefühl haben müssen, dass man sich dafür schämen sollte, was man mag.
Wir leben in einer Zeit, in der Queerness genauso wie BDSM oder andere Sexpraktiken und Lebensstile nicht mehr verurteilt werden sollten. Wir wissen es doch eigentlich alle besser. Niemand, wirklich niemand muss sich großartig dafür begeistern, wenn das nichts für einen selbst ist, aber ein bisschen Toleranz und einfach mal seine eigenen, negativen Gedanken für sich behalten, sollte doch allemal drin sein.
Fazit:
Ich würde das Buch jedem empfehlen, der etwas für BDSM übrig hat, da die Story einfach toll ist, aber auch all denen, die einfach nur einmal neugierig sind und in diese Welt, mit ein bisschen Aufklärung, eintauchen wollen.