Inseldetektiv Raphael Freersen ist wieder einmal knapp bei Kasse. Er gibt mehr Geld aus, als er einnimmt, weil er es, anders als die meisten anderen Inselbewohner, es nicht gelernt hat, mit Geld umzugehen, füllt doch seine liebe Mutter das Bankkonto immer wieder auf. Zudem gibt es wenig auf Föhr zu verfolgen, denn die Inselpolizei macht ihre Arbeit korrekt.
So muss er notgedrungen den Auftrag von Hermann Suhrkamps Nichte annehmen, den eigenartigen Postkarten, die ihr Onkel seit einiger Zeit erhält und die subtile Drohungen enthalten, nachzugehen. Raphael ist leicht pikiert, dass er am Sonntag bei Suhrkamp erscheinen und näheres erfahren soll.
Die Überraschung ist groß, als sich herausstellt, dass Hermann Suhrkamp 100.000 Euro seines Vermögens in einem von ihm erdachten Quiz unter seinen Familienmitgliedern ausspielen will. Raphael soll an Stelle der Putzfrau, die aktuell im Krankenhaus liegt teilnehmen. Das versprochene Honorar klingt verlockend, doch eine ganze Woche mit einer ihm gänzlich unbekannten und unsympathischen Familie verbringen? Wenn nur nicht Raphaels Konto so ein fettes Minus anzeigen würde, könnte er diesen ungewöhnliche Auftrag ausschlagen!
Die Regeln für das Spiel sind schräg und erfordern einige Aufmerksamkeit, weshalb der ursprüngliche Auftrag, den ominösen Postkarten nachzugehen, fürs erste einmal in den Hintergrund tritt.
Meine Meinung:
Die Idee, eine große Summe mittels Ratespiel zu verschenken, habe ich witzig gefunden, während die Postkarten und Rückblicke auf mögliche Vergehen in Hermanns Vergangenheit schließen lassen.
Die Familie Suhrkamp ist so gar nicht meine Wunschfamilie, weshalb ich Raphaels Zögern, den Auftrag anzunehmen gut verstehen kann. Jedes Familienmitglied ist in unterschiedlichem Ausmaß egoistisch, geizig und berechnend. Klar, der alte Hermann hat während seines 90-jährigen Lebens ein kleines Vermögen angehäuft, das jede/jeder Einzelne gerne hätte.
Dieser Krimi ist schon der dritte aus der Reihe rund um Raphael Freerson, den ich lese. Ich gebe ja den Protagonisten immer wieder die Chance, sich weiter zu entwickeln. Doch wie schon in den Vorgängern benimmt er sich an vielen Stellen wie ein Pubertierender und nicht wie ein Erwachsener, weshalb ich vermutlich aus dieser Reihe aussteigen werde..
Ein bisschen bin ich von der gesamten Reihe enttäuscht. Ich kenne die andere Reihe rund um Lyn Harms von Heike Denzau, die mir wesentlich besser gefällt.
Fazit:
Der Krimi hat wenig Spannung und die Charaktere wirken nicht sehr sympathisch. Diesmal gibt es nur 3 Sterne.