Ein Märchen, das ich kannte, und doch für mich neuentdeckt habe.
Ich bin mit Die Schwanenprinzessin aufgewachsen. Ein Stück Kindheit, dass ich wirklich geliebt habe. Federlicht und Tränenglanz hat mir gezeigt, wie es sich anfühlt, wenn ein Märchen erwachsen wird. Wir begegnen Adaliz, einer Adligen, die an den Hof und an Erwartungen gekettet ist. Eine Tochter eines Generals, bestimmt für eine Krone, die sie nie wollte. Für einen Prinzen, den sie nie lieben wird. Dann haben wir Odette, Tochter eines Schmieds. Eine Frau, die nicht glitzert, sondern glüht. Die beiden verbindet etwas, das in Olorá nicht existieren darf: Liebe außerhalb der Regeln.Zwischen Hofbällen, politischen Intrigen und einem Vater, der als "Fluchweber" gefürchtet wird, entfaltet sich ein Kampf zwischen Pflicht und Freiheit. Und ja: ich sage es offen: Der Bösewicht war grandios. So düster, aber doch menschlich. Ich liebe Antagonisten, die mehr sind als nur "böse" und hier habe ich genau das bekommen.Ich selbst bin hetero. Aber ich liebe Diversität in Geschichten wie dieser, denn sie zeigen, worum es wirklich geht: Nicht wer liebt, sondern dass Liebe frei sein darf. Ohne Erklärung. Ohne Etikett. Ohne Scham.Der Schreibstil? Flüssig und bildhaft, aber nicht überladen. Man gleitet durch Kapitel wie durch Federlicht, und stürzt in Emotionen wie in Tränenglanz ¿ Es liest sich leicht, fühlt sich aber schwer an. Genau so darf ein modernes Märchen sein. Und dann dieses Hardcover ... ich habe die signierte Ausgabe von Andrea geschenkt bekommen, und ganz ehrlich? Dieses Buch stellt man nicht einfach ins Regal... man legt es aus. (Danke nochmal) Ein Kunstwerk, dass zeigt, wie viel Herz in dieser Geschichte steckt.Was blieb, als ich die letzte Seite schloss?Nicht "Es war einmal", sondern ein leises aber hoffnungsvolles "Vielleicht eines Tages...". Ein Märchen, das nicht erlöst, sondern befreit.