Ich bin erst durch den kürzlich erschienenen Film auf das Buch aufmerksam geworden. Der Salzpfad basiert auf wahren Ereignissen. Der Film hat mir sehr gut gefallen, das Buch weniger.
Raynor und Moth verlieren ihr ganzes Hab und Gut. Zudem wird bei Moth eine seltene neurologische Erkrankung diagnostiziert wird, die seine Lebenserwartung auf nur noch wenige Jahre verkürzt.
Die beiden beschließen, auf dem South West Coast Path wandern zu gehen. Auf dem mehr als tausend Kilometer langen Weg macht Ray sich Notizen, aus denen später das 400 Seiten starke Buch entsteht.
Hand in Hand in der heißen Nachmittagssonne. Obdachlos, todkrank, verschwitzt und dehydriert, aber in diesem Augenblick auf merkwürdige, schüchterne, zögernde Weise glücklich. Glückspilze. (S. 142)
Ab der Hälfte habe ich das Buch nur noch überflogen, wie in einer Dauerschleife wird wiederholt, wie schlecht es Moth geht, wie heiß es ist, wie mühsam der Weg ist, wie dreckig und verschwitzt beide sind und wie wenig Geld sie haben, um Lebensmittel zu kaufen.
Wie kommt man auf die Idee, sich mittelos und schwer krank auf einen 1000 km langen Wanderweg zu machen?
Seitdem hat Raynor Winn zwei weitere Bücher veröffentlicht, es scheint, dass die mühsame Wanderung Moth geheilt hatte...
Mittlerweile wird an der im Buch benannten Diagnose gezweifelt, genauso wie an der Ursache für den Verlust von Haus und Hof.
Der Film hat mir im Gegensatz zum Buch sehr gut gefallen, vor allem aufgrund der Darstellung von Gillian Anderson und Jason Isaacs und des Settings South West Coast Path.
Im Nachwort schreibt die Autorin Wir nahmen den Küstenpfad mit wenig Ausrüstung und kaum Geld in Angriff. Obwohl wir die meiste Zeit hungrig waren, zogen wir Kraft aus der Schönheit der Landschaft und unserem Zusammenhalt. So etwas lässt sich schwer in einem Film zum Ausdruck bringen. (S. 419) Meiner Meinung nach hat der Film es hervorragend geschafft.
Von mir keine Empfehlung für das Buch, dafür aber eine für den Film.