Nachdem ihr 3. Buch veröffentlicht wurde, benötigt Autorin Viola eine Sommerpause und reist zu ihrer Freundin in die Provence, wo sie die Ferien auf dem Gut der Familie verbringen möchten. Unerwartet mit von der Partie ist Lucas - der Bruder ihrer besten Freundin und eigentlich sind sich die beiden spinnefeind. Doch nach und nach kommen sie sich näher als Viola lieb ist und obwohl Lucas etwas vor ihr zu verbergen scheint, entstehen Gefühle, mit denen sie nicht gerechnet hätte.
Schon auf den ersten Seiten hat mich dieses Buch vollkommen gepackt: Das wunderschöne Setting, der vereinnahmende Schreibstil, die Emotionen der Figuren und die interessanten Hintergrundthemen haben mich nicht mehr losgelassen.
Viola als Hauptfigur empfand ich als sympathisch und ich konnte sehr mit ihr mitfühlen. Gleichzeitig entwickelte sich ihre Persönlichkeit allerdings erst zum Schluß weiter und sie wirkte über den Roman hinweg etwas wehleidig, was mich manchmal etwas genervt hat. Ihr männlicher Konterpart Lucas hatte mich hingegen sehr schnell für sich gewonnen: geheimnisvoll, nachdenklich, stark, aber ohne dieses abweisende Klischee, das man oft in New-Adult-Romanen findet. Beide Protagonisten verhalten sich erwachsen, kommunizieren überwiegend direkt miteinander und lernen sich wirklich kennen. Das hatte für mich viel mehr Niveau als in vielen anderen Geschichten des Genres. Ich wollte stets wissen, was sich nun hinter Lucas' Geheimnis verbirgt! Mir haben zudem die Nebenfiguren und die anklingenden Nebenhandlungen für die zukünftigen 2 Bände gefallen und Neugierde geschürt. Dazu kam die Thematik rund um die Autorenwelt der Protagonistin Viola sowie das emotionale Gepäck, das beide Hauptfiguren mitbringen beides verlieh der Handlung angenehme Tiefe.
Das Setting in der Provence ist einfach traumhaft und macht das Buch zur perfekten Sommerlektüre. Man kann die warmen Farben, die Düfte und die Atmosphäre fast spüren. Unterstützt wird das Ganze von Gabriella Santos de Limas wunderschönem Schreibstil, der einen sofort in seinen Bann zieht. Ein weiteres Highlight für mich war die moderne Textgestaltung mit E-Mails, Violas-Kopflisten und WhatsApp-Nachrichten. Das sorgte für Abwechslung und einen besonders angenehmen Lesefluss.
Fazit: Fleur de Lavande ist ein gefühlvolles, reifes und zugleich leichtes Sommerbuch mit einer romantischen Liebesgeschichte, einem tollen Setting und wunderbar geschriebenen Figuren. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und freue mich schon riesig auf den nächsten Teil!