...so kommt sich Hannah vor, als sie nach einem Schicksalsschlag u.a. dem "Ruf" ihrer alten Freundin und künftigen Chefin Constanze folgt und in die Heimat nach Ostersande zurückkehrt. Da könnte sie auch "zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen" und wäre näher an ihrem Vater, der aus ihrer Sicht zunehmend vereinsamt.
Doch die gute Idee mutiert sehr schnell als Reise in die eigene Vergangenheit, in der die jugendliche Clique rund um Hannah und Constanze mit einem tödlichen Bootsunfall zu tun hatten, als plötzlich der Psychiater einer nahen Klinik am Strand getötet wird. Nach dem ersten Verdacht - möglicher Missbrauch? - wird bald klar, die Vergangenheit ruht vielleicht doch nicht, denn auch er war damals im Freundeskreis der beiden Frauen....
Sehr gut gefallen hat mir der Erzählstil des Autors. Seine Szenenbeschreibungen sind detailliert, aber nicht zu überladen und lassen mir als Leser noch genug Raum. Die Gefühle und Gedanken seiner Figuren werden gut beschrieben. Der doch eher düster wirkende Prolog erfährt zum Schluss seine Auflösung und für mich überraschend anders, als von mir erwartet. Neben der Krimihandlung, die an vielen Stellen Überraschungen und falsche Fährten bot, kommt auch die private Seite von Hannah, ihren Kollegen und zum Teil bei den Verdächtigen nicht zu kurz. Sehr gefreut hat mich, das für mich unerwartete, aber sehr stimmig wirkende Ende.
Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und ich freue mich daher auf weitere Fälle mit Kommissarin Hannah in der Hauptrolle!
Fazit: toller Auftakt zur neuen Ostsee-Krimireihe