Göteborg im Winter 1926, bei einem Familienausflug in ein Museum verschwindet die gerade einmal neun Jahre alte Alice spurlos. Jedes suchen nach dem Verbleib des Kindes bleibt erfolglos und die Familie verzweifelt. Hauptwachtmeister Nils Gunnarson beginnt mit Unterstützung der Journalistin Ellen Grönblad zu ermitteln. Doch die vielen Gänge im Museum mit all den, teils unheimlich wirkenden Exponaten, geben ihre Geheimnisse nicht preis. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und es scheint, als läge die Antwort in der Vergangenheit.Das düstere Cover und der Klappentext machten mich auf den ersten Blick neugierig, denn es klingt mysteriös und auch ein wenig unheimlich.Im Finsterwald ist auch gleich der dritte Band der Reihe, was mir Vorfeld nicht bewusst war. Trotzdem kann man die Krimis durchaus unabhängig voneinander lesen, doch wie immer spürt man, dass es zu den Protagonisten eine Vorgeschichte gibt. Also auch hier: ein abgeschlossener Fall, aber bekannte Ermittler.Der Einstieg fällt sehr leicht, der Schreibstil zieht den Leser schnell in seinen Bann, denn Marie Hermanson verfügt über einen sehr ruhigen Schreibstil, mit der sie eine ganz besondere Atmosphäre erschafft.Der Krimi erzählt aus dem Jahr 1926, von den Beschreibungen her, fühlte man sich in die Zeit versetzt, rein sprachlich war es vielleicht etwas zu modern, was aber auch an der Übersetzung liegen kann.Der Fall ist wirklich richtig interessant, nach und nach taucht man hier immer tiefer in die düsteren Gänge des Museums ab. Außerdem erfährt man auch immer mehr über die Familie Guldin, die scheinbar auch etwas zu verbergen hat. Wer hat hier Geheimnisse? Wo ist Alice wirklich hin? Ist sie rausgelaufen oder noch im Museum?All das wirkt natürlich geheimnisvoll, mysteriös, atmosphärisch, wer hier allerdings viel Action erwartet, könnte enttäuscht sein, denn insgesamt bleibt dieser historische Krimi unaufgeregt.Was richtig gelungen ist, ist die Atmosphäre im Museum. Es scheint bedrückend, düster und ein bisschen unheimlich. Die Exponate erzählen alle eine eigene Geschichte.Die Charaktere waren vielschichtig und spannend. Nach und nach erfährt man mehr über Nils und Ellen und wie sie zueinanderstehen oder standen.Mein Fazit: Ein düsterer Krimi, der durch seine Atmosphäre absolut punkten kann. Die Bedrohung ist nahezu spürbar und der Fall weist immer wieder neue Wendungen auf. Ich persönlich mag zwar eigentlich mehr Action, aber dieses Buch konnte mich trotzdem überzeugen.