30 Jahre sind vergangen, nach dem in einer Zeit sozialer Unruhen und der Massenarbeitslosigkeit das Freiheitsgeld in der EU eingeführt wurde. Niemand muss mehr arbeiten und auch die, die arbeiten wollen, finden nicht immer einen Job. Roboter und KIs erledigen die meiste Arbeit. Dann wird, kurz bevor eine Feier zum 30. Jahrestag der Einführung des Freiheitsgelds abgehalten werden soll, dessen "Erfinder" und sein ärgster Widersacher getötet....MeinungDer Roman wird aus der Perspektive von drei Paaren geschildert.Da sind einmal Achmed Müller und Franka. Er, ein Polizist und überzeugter Anhänger des Systems und sie unkonventionell, an der Grenze zur Auflehnung dagegen.Valentin und Lina, soziale Aufsteiger. Sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen. "Ihr" Freiheitsgeld wurde von ihrem Vater für dubiose Geschäft verschwendet und dient dazu, zu zeigen, dass man auch mit einem garantierten Einkommen, das jedem ein einigermaßen sorgenfreies Leben garantiert, arm sein kann. Über Valentins Vorgeschichte erfährt der Leser leider nichts, dafür um so mehr von den Herausforderungen, denen er sich in der Oase - einer Gated Community - stellen muss.Die Strehmingers - soziale Absteiger. Die, die Oase verlassen mussten und sich nun wieder in der normalen Welt zurecht finden müssen. Und sich fragen, ob das Leben in einer Gated Community so erstrebenswert ist wie gedacht.Eschbach denkt vieles weiter, das heute aktuell ist und kontrovers diskutiert wird.Ein ÖPNV on Demand, der funktioniert und Autos weitgehend ersetzt hat. Roboter, die fast alle Arbeiten erledigen. Riesige Städte und verlassene Landstriche, die zu Naturschutzzonen umfunktioniert wurden. Kein Bargeld mehr. Ein "Pod", der ähnlich einem Smartphone ein ständiger Begleiter ist und alles, wirklich alles über dich weiß. Big Brother lässt grüßen. (nicht die Fernseh Show)Leider beschränkt sich Eschbach doch sehr stark darauf, seine neue Welt zu erschaffen. Seine Charaktere bleiben leider farblos oder stereotyp. Niemand mit dem man sich identifizieren kann. Trotz zweier Kriminalfälle kommt keine echte Spannung auf und ich glaube, dass Eschbach bewusst darauf verzichtet hat. Sehr gut gefallen haben mir die immer wieder eingestreuten philosophischen Diskussionen über den Fluch und Segen des Freiheitsgeldes oder seine Finanzierung. Die besten Seiten sind definitiv die letzten 50.FazitTrotz einiger Schwächen finde ich das Buch überzeugend lesenswert. Es regt zum Nachdenken an. Und das ist etwas, das ein gutes Buchneben unterhalten tun sollte.