1943 wütet der zweite Weltkrieg bereits seit vier Jahren. Die Nationalsozialisten haben Deutschland fest im Griff. Vera wünscht sich nichts sehnlicher als die alte Zeit zurück, eine Zeit, in der ihre Ehe glücklich war und ihr Mann sich nicht den Zielen seines Landes verschrieben hat. Tief im Inneren weiß sie, dass es falsch ist, was in Deutschland passiert, daher ist es keine Frage, dass sie David hilft, als dieser sich vor den Nationalsozialisten in ihrer Gartenlaube versteckt. Ihre Entscheidung hat jedoch weitreichende Folgen...
Meine Meinung:
Wie die ersten beiden Bände der Frauen vom Karlsplatz hat mich auch die Geschichte über Vera und David direkt packen können. Der Schreibstil war flüssig und die Seiten flogen nur so an mir vorbei, sodass ich den Roman in kürzester Zeit gelesen habe.
Es war spannend, wie die zwei Handlungsstränge von Vera und David zu einer Geschichte verwoben wurden. Ich konnte gut mit den beiden mitfühlen und im Vergleich zu den vorangegangenen Bänden fand ich Veras Geschichte spannender und einfühlsamer.
Für mein Empfinden wurde die Beziehung zwischen Vera und David jedoch zu schnell aufgebaut und ich konnte die getroffenen Entscheidungen oft nicht nachvollziehen. Nach dem Klappentext hätte ich erwartet, dass die Begegnung zwischen Vera und David früher stattfinden würde. Die Anziehung habe ich auch aufgrund des späten Aufeinandertreffens der beiden nicht verstanden. Während die Tiefe in den ersten zwei Dritteln des Romans gut ausgebaut wurde, hat sie mir im letzten Drittel gefehlt. Ab da kam mir die Geschichte sehr gehetzt vor und das Ende kam für mich sehr unerwartet und plötzlich.
Das Verhalten von den Hauptcharakteren konnte ich in den letzten Kapiteln dann leider überhaupt nicht mehr verstehen. Nachdem er als liebevoller Familienvater beschrieben wurde, wollte die Darstellung von David am Ende auch nicht mehr so richtig ins Bild passen. Das fand ich sehr schade.
Von allen bisherigen Teilen hat mir die Geschichte über Vera und David am besten von den Frauen vom Karlsplatz gefallen. Obwohl der Roman ein schweres Thema und eine ernste Geschichte behandelt, ist er auch gut für Zwischendurch geeignet.