Beim Lesen wird man sofort in die Geschichte hineingezogen. Der Sprachstil ist klar und kommt ohne Schnörkel aus.Die Autorin arbeitet mit scharf voneinander abgegrenzten Rückblicken in die Grundschulzeit von Cedric dort, wo alles anfing.Die Sprache in den verschiedenen Zeitebenen ist dem Alter des Jungen angepasst. Das hat mir sehr gut gefallen.Gerade in den Rückblicken merkt man die Hilflosigkeit Cedrics. Egal was er tut, oder nicht tut, er kommt einfach nicht aus dem Opferstatus heraus. Er ist und bleibt ein leichtes Mobbingopfer.Mein Fazit:Die Autorin gibt uns, mit ihrer teils autobiografischen Erfahrung, einen Einblick in das Seelenleben eines Gemobbten. Sie zeigt eindrucksvoll alle Facetten dieses Phänomens auf, das nicht erst seit 2 Generationen existiert, heute aber weitreichendere und menschenunwürdigere Formen angenommen hat.Diese Geschichte ist aber keinesfalls einseitig. Sie deutet auch an, dass gerade Mobber keine Handhabe bezüglich ihrer eigenen Probleme haben und ihren Frust auf diese Weise kompensieren möchten.Die Hilflosigkeit des von Mobbing Betroffenen, der Versuch sich unsichtbar zu machen, äußerlich ganz unauffällig zu bleiben, die Ignoranz wichtiger Autoritätspersonen, die Machtsucht der Mobbenden, der Mut einem Opfer beizustehen, der Wille das alles durchzuhalten, die Einsicht, dass es doch noch ein Morgen gibt:Das alles ist so wunderbar getroffen!Für wen ist dieses Buch:Diese rundum stimmige Geschichte sollten alle Menschen lesen, denn eindrucksvoll wird hier dargelegt, dass bestimmte Plattitüden wenig hilfreich sind. "Wehr dich! Setz dich durch! Ignorier die doch alle! Schlag zurück!" Das alles ist keine echte Hilfestellung und ist kontraproduktiv.Dieses Buch gehört in jeden Deutschunterricht!