In Kriegen und Gewaltkonflikten sind Zivilisten und vor allem Frauen zunehmend Opfer von Gewalt. In den militärischen Kampfeinheiten dienen wiederum hauptsächlich Männer. Diese Tatsache wird in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch reduziert auf eine stumpfe Gegenüberstellung: Männlicher Krieg und weiblicher Frieden. Tatsächlich aber entspricht die Wirklichkeit von Gewalt und Gewalterfahrungen nicht dieser strikt bipolaren Rollenverteilung. Die Historikerin Claudia Kemper diskutiert die Komplexität von Geschlechterordnung und Gewalt und wie diese sich fortsetzt, wenn die Gewalt längst beendet ist oder weit entfernt stattfindet.
Inhaltsverzeichnis
Männlicher Krieg und weiblicher Frieden?
Was ist das Problem?
Was zu sehen ist: Mann und Frau, Krieg und Frieden
Jenseits der großen Bühne: Opfer und Ehrungen
Den Blick weiten: drei Perspektiven auf die Geschlechterordnung von Gewalt und Gewalterfahrung
Geschichte, Geschlecht und Militär
Tabus und Unsichtbarkeiten geschlechtsspezifischer Gewalt
Die lange Dauer von Gewalterfahrungen und Geschlechterordnungen in Vorkriegs- oder Nachkriegsgesellschaften
Die Rolle von Geschlecht in der Friedens- und Sicherheitspolitik
Anerkannte Normalität? Die fortgesetzte Geschlechterordnung von Gewalterfahrung
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Zur Autorin