Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der individuellen strafrechtlichen Verantwortlichkeit von NATO-Befehlshabern nach dem Völkerrecht für Straftaten ihrer Untergebenen im Rahmen komplexer, multilateraler Befehls- und Kommandostrukturen. Nach einer Darstellung des anwendbaren Rechts, werden die Voraussetzungen für eine Vorgesetztenverantwortlichkeit von Befehlshabern und anderen Vorgesetzten umfassend beschrieben und die Führungs-, Befehls- und Kommunikationsstrukturen innerhalb der NATO und bei NATO-geführten Einsätzen erläutert. Anschließend wird der Tatbestand der Vorgesetztenverantwortlichkeit unter Berücksichtigung der Stellung eines Befehlshabers in einem multilateralen NATO-Einsatz, der Rolle des truppenstellenden Staates, der Methoden der Befugnisübertragung sowie der de iure und de facto wirksame Kontrolle eines solchen Befehlshabers auf die ermittelten Strukturen angewandt.
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