Das Buch "Vier Äpfel" von David Wagner handelt von einem Mann, der in den Supermarkt seines Vertrauens geht und diesen Besuch aus seiner Perspektive schildert. Es scheint ein besonderer Einkauf zu werden, denn direkt zu Beginn wiegt er vier Äpfel ab, die zusammen genau 1000 Gramm wiegen, ein Wunder?
Wie er so durch die Gänge schlendert, jeder der schon mal einkaufen war kann seinen Gang nachvollziehen, erinnert er sich. An alte Zeiten, in denen Milch noch auf dem Bauernhof in Kannen gekauft wurde (oder zumindest in diese umgefüllt wurde) oder man im Kiosk gegenüber für etwas Kleingeld Süßigkeiten kaufen konnte. An die Oma mit ihrer Vorratskammer im Keller, die Kindergartenliebe Anke und die große Liebe L., die immer noch unvergessen ist. Nach all der Zeit. Und die jetzt einen anderen liebt.
Das Buch ist wunderbar geschrieben, man kann sich direkt einfühlen. Auch wenn ich nicht so direkt aus der Generation stamme, in der die Oma noch zwingend eine Vorratskammer hatte oder die Milch noch auf dem Bauernhof geholt wurde (wobei ich das soweit ich mich erinnere tatsächlich auch noch getan habe), so kennt doch jeder von uns diese Anekdoten, zumindest von den Eltern oder Großeltern.
David Wagner beschreibt die Supermarktrealität und es wird nicht langweilig.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der lockere Schreibstil. Zwar scheint er Schachtelsätze zu bevorzugen, dies meiner Ansicht nach jedoch nur, dass es sich bei allem um bloßes Gedankengut des Ich-Erzählers handelt. Gedanken sind halt manchmal sehr verworren.
Mir hat das Buch viel Spaß gemacht. Und man lernt sogar noch was.. ;-)