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»Diese Geschichten sind überwältigend kalte Versuchsanordnungen. « (DIE ZEIT)

Ein Ehemann quält jahrelang seine junge Frau. Ein Internatsschüler wird fast zu Tode gefoltert. Ein Ehepaar verliert die Kontrolle über ihre sexuellen Spiele. Ein Mann wird wegen Kindesmissbrauchs angeklagt. Leise, aber bestimmt stellt Ferdinand von Schirach die Frage nach der Schuld des Menschen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. Februar 2017
Sprache
deutsch
Untertitel
Stories. SW-Abbildungen. Klappenbroschur.
Seitenanzahl
202
Reihe
btb
Autor/Autorin
Ferdinand von Schirach
Illustrationen
SW-Abb.
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Abbildungen
SW-Abb.
Gewicht
240 g
Größe (L/B/H)
185/124/22 mm
Sonstiges
Klappenbroschur
ISBN
9783442714971

Portrait

Ferdinand von Schirach

Der Spiegel nannte Ferdinand von Schirach einen »großartigen Erzähler«, die New York Times einen »außergewöhnlichen Stilisten«, der Independent verglich ihn mit Kafka und Kleist, der Daily Telegraph schrieb, er sei »eine der markantesten Stimmen der europäischen Literatur«. Seine Bücher wurden vielfach verfilmt und zu millionenfach verkauften internationalen Bestsellern. Sie erschienen in mehr als vierzig Ländern. Die Theaterstücke Terror und Gott zählen zu den erfolgreichsten Dramen unserer Zeit, und Essaybände wie Die Würde des Menschen ist antastbar sowie die Gespräche mit Alexander Kluge Die Herzlichkeit der Vernunft und Trotzdem standen monatelang auf den deutschen Bestsellerlisten. Ferdinand von Schirach wurde vielfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Er lebt in Berlin. Zuletzt erschienen von ihm u. a. die Erzählsammlung Nachmittage sowie der Theatermonolog Regen.

Bewertungen

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LovelyBooks-BewertungVon jacky_liest am 28.06.2025
Die erste Erzählung rührt einen zu Tränen und die letzte bringt einem zum Lächeln - das ist die Bandbreite an Gefühlen in "Schuld" In "Schuld" von Ferdinand von Schirach bringt der Autor verschiedene Emotionen hervor und eröffnet damit ein immenses Reflexionspotential über das titelgebende Substantiv und dessen Komplexität. Die meisten Geschichten haben mich fassungslos zurückgelassen und ließen mich über das Gelesene reflektieren. In seinen Erzählungen schwankt der Autor immer wieder zwischen Fakt und Fiktion und lässt uns mit unseren eigenen Gedanken zu unserem moralischen Kompass zurück. Der Schreibstil ist sehr prägnant, aber teilweise auch sehr lyrisch anmutend, wenn man der Erzählweise eine Chance gibt. Mich hat dieser prägnante und weniger ausufernde Schreibstil sehr überzeugt! Dieses Buch ist eine sehr große Empfehlung!
LovelyBooks-BewertungVon leniisbooks am 24.05.2025
Kühl, präzise, verstörend: Schuld stellt unbequeme Fragen über Recht, Moral und Menschlichkeit ¿ und bleibt lange im Kopf. Ferdinand von Schirach beweist mit Schuld einmal mehr, dass große Wirkung nicht laute Worte braucht. Sein Erzählstil ist kühl, präzise, fast protokollartig - und gerade deshalb so eindringlich. Die emotionale Zurückhaltung wirkt nicht distanziert, sondern schafft Raum für Reflexion. Leser:innen sind gezwungen, selbst Position zu beziehen, statt einer moralischen Leitlinie zu folgen. Schirach manipuliert nicht - er konfrontiert. Besonders berührt hat mich die Geschichte einer misshandelten Frau - nicht durch drastische Darstellung, sondern durch das stille Grauen, das zwischen den Zeilen spürbar ist. Generell sind die Figuren in diesen Erzählungen vielschichtig. Kaum jemand ist klar Täter oder Opfer. Meist sind sie beides zugleich. Diese Ambivalenz ist unbequem, aber zutiefst menschlich - und wohl die stärkste Qualität des Buches. Das Rechtssystem in Schuld erscheint bemüht, aber nicht allmächtig. Paragrafen stoßen an ihre Grenzen, wenn das Leben dazwischenkommt. Immer wieder zeigt Schirach, dass juristische Lösungen nicht immer moralische sind - und dass manchmal der Zufall über Schuld oder Unschuld entscheidet. Er wird in diesen Geschichten zum unsichtbaren Richter: mal grausam, mal seltsam gnädig. Besonders beeindruckt hat mich, wie respektvoll Schirach mit sensiblen Themen wie Missbrauch, häuslicher Gewalt oder seelischem Verfall umgeht. Er beschönigt nichts, er dramatisiert nichts - und dennoch trifft jede Geschichte tief. Man spürt, dass der Autor selbst aus der juristischen Praxis kommt und das Grauen des Alltags nicht bloß beobachtet, sondern verstanden hat. Schuld ist kein Buch, das Antworten gibt. Es stellt Fragen - leise, aber eindringlich. Es zwingt Leser:innen, sich mit ihrer eigenen Moral auseinanderzusetzen. Was bedeutet es, schuldig zu sein? Reicht eine Tat? Oder braucht es die Absicht dazu? Die Lektüre hinterlässt kein Gefühl der Klarheit, sondern eines der Beklemmung, der Ratlosigkeit, der Fassungslosigkeit. Und genau das ist ihre Stärke. Fazit: Schuld ist ein anspruchsvolles, unbequemes Buch. Für alle, die sich für Recht, Ethik und das menschliche Dilemma zwischen Gut und Böse interessieren - und bereit sind, in Grauzonen zu lesen. Keine leichte Kost. Aber eine notwendige.
Ferdinand von Schirach: Schuld bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.